Österreicher wieder in Kauflaune

Mithilfe von NFC-Technologien soll der Point of Sale zusätzliche Anreize erhalten.
Halbjahres-Umsätze im Einzehandel stiegen so stark wie seit 2010 nicht mehr. Aber nicht alle Branchen profitieren.

Bei den Österreichern sitzt die Geldbörse wieder locker. Mit einem nominellen Plus von 2,5 Prozent auf 33,9 Mrd. Euro verbuchte der heimische Einzelhandel im ersten Halbjahr den größten Umsatzzuwachs seit 2010. Preisbereinigt stiegen die Umsätze um 1,4 Prozent. "Der Handelsturbo ist gestartet", kommentierte Handels-Obmann Peter Buchmüller die erfreuliche Zwischenbilanz.

Von der gestiegenen Kauflaune am meisten profitieren konnte der Lebensmittelhandel (+5,6 Prozent), auf den immerhin ein Drittel des Gesamtumsatzes entfällt. Im Lebensmittelhandel war zuletzt auch der Preisanstieg überdurchschnittlich. So verteuerte sich im Juni die tägliche Einkauf im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent.

Sport boomt

Zu den Branchengewinnern im ersten Halbjahr zählen auch der Schuh- sowie Sportartikelhandel. Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria führt dies sowohl auf eine allgemein bessere Stimmungslage im Land als auch auf die für sportliche Aktivitäten gute Witterung im Mai und Juni zurück. Wermutstropfen: Es konnten nicht alle Branchen vom Aufschwung profitieren.

Elektro leidet

Der von der Online-Konkurrenz stark betroffene Elektronikhandel sowie das Geschäft mit Spielwaren und Möbeln verzeichneten leichte Rückgänge. Für den gesamten Handel sieht Buchmüller die Online-Konkurrenz als "nicht wirklich dramatisch" an, Schätzungen zufolge fließen rund 3,4 Mrd. Euro an ausländische Internet-(Versand)händler ab.

Die Zahl der Beschäftigten im Einzelhandel stieg im Jahresvergleich um 0,9 Prozent auf 329.500. Der Großteil der neu geschaffenen Arbeitsplätzen waren Teilzeitjobs. Die Teilzeitquote liegt im Handel mittlerweile bei rund 50 Prozent.

Weniger Geschäfte

Weiter fortgesetzt hat sich die Flächenbereinigung. Sowohl die gesamte Verkaufsfläche (- 1 Prozent) als auch die Zahl der Geschäfte (-2 Prozent) ging weiter zurück. Grund ist die zunehmende Konzentration in einigen Branchen. Gittenberger sieht auch ein endgültiges Ende des "Einkaufscenter-Booms" durch neue Raumordnungsvorschriften. Stattdessen werden immer mehr kleinere Geschäfte in die Innenstädte zurückkehren.

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