Österreicher verreisen öfter, bleiben aber kürzer im Urlaub
Mit dem Mietauto das Umland erkunden, statt die ganze Woche faul am Hotel-Pool zu liegen: Das ist einer der Trends, den die TUI für heuer ausmacht. Die Ausflugsbuchungen liegen bereits zehn Prozent über dem Vorjahresniveau, Mietwagenbuchungen sind sogar 15 Prozent im Plus, berichtet der Reiseveranstalter.
Der Gast will möglichst viel in möglichst kurzer Zeit erleben. Gerne auch übers verlängerte Wochenende. Schneller, individueller und ungewöhnlicher lautet das Motto laut Tourismusforschern. Dank der steigenden Zahl an Flugverbindungen ist das auch immer leichter realisierbar. Auch für Fernreisen nehmen sich die Urlauber nicht mehr so viel Zeit – Thailand für zehn Tage ist keine Ausnahme mehr.
Reiseveranstalter reagieren. Die TUI hat beispielsweise die Mindestaufenthaltsdauer bei Hotelbuchungen von bisher vier auf nun zwei Nächte reduziert, parallel dazu wird die Auswahl an Ausflügen und Stadtrundfahrten ausgebaut.
Auto bleibt zuhause
Das Auto bleibt im Urlaub öfter zu Hause, meint die TUI. Zumindest bei Destinationen wie Italien, Bulgarien oder Kroatien. "Der Fluganteil der Italienbuchungen ist von 15 Prozent im Sommer 2015 auf 25 Prozent gestiegen. Damit rücken neue Regionen in den Mittelpunkt", sagt Lisa Weddig, Chefin von TUI Österreich. Die Fluglinie NIKI hat kommenden Sommer Dubrovnik und Split neu in den Flugplan aufgenommen.
Die Österreicher zieht es kommenden Sommer auf der Mittelstrecke vor allem in die Türkei, nach Mallorca, Griechenland und Italien. Auf der Fernstrecke sind laut TUI Nordamerika, Thailand, die Malediven, Indonesien und die Vereinigten Arabischen Emirate gefragt.
Laut einer Erhebung der Allianz Versicherung geben die Österreicher rund 1500 Euro pro Jahr für private Reisen aus. Jeder Zweite bucht demnach bereits online, auch in der Altersgruppe der über 60-Jährigen liegt die Quote bei mehr als 40 Prozent.
Als Traumdestination macht die Allianz die USA aus, gefolgt von Australien und den Malediven. Für viele bleiben diese Ziele aber ein Traum. Laut den langjährigen Aufzeichnungen des Instituts für Tourismus- und Freizeitforschung machen nur elf Prozent der Österreicher Fernreisen.
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