Österreicher ist Top-Verdiener unter Europas Managern
Der Österreicher Severin Schwan ist der bestbezahlte Chef eines europäischen Großkonzerns. Der 49-Jährige, der seit 2008 den Schweizer Pharmariesen Roche führt, löste im vergangenen Jahr mit einer Direktvergütung von 13,2 Millionen Euro Reckitt-Benckiser-Chef Rakesh Kapoor als Top-Verdiener ab, wie aus einer Studie der Vergütungsberatung hkp hervorgeht.
Schweizer Konzerne dominieren
2015 war Schwan noch auf Platz drei unter den Chefs der 74 wichtigsten börsennotierten Unternehmen gelegen. Mit UBS-Chef Sergio Ermotti (12,3 Millionen) und Joseph Jimenez von Novartis (10,0 Mio. Euro) kommen drei der vier Spitzenreiter der Rangliste von Schweizer Konzernen, nur SAP-Chef Bill McDermott bricht mit 11,9 Mio. Euro in die Phalanx ein.
Für hkp-Chef Michael Kramarsch ist die Schweizer Dominanz keine Überraschung. "Die Schweiz und Großbritannien sind, was die Vergütung betrifft, seit Jahren die amerikanischsten Länder in Europa", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag.
Drei Mal so viel gibt's in den USA
In den USA verdienen die Vorstandschefs nach Berechnungen der Berater im Schnitt dreimal so viel wie ihre Kollegen in Europa. "Amerika lebt quasi auf einem anderen Planeten. Hier treibt der Shareholder-Value-Gedanke seine Blüten." Fast 90 Prozent der Vergütungen entfallen dort auf Boni - zumeist in Aktien -, in Europa sind es rund drei Viertel. Spitzenverdiener in den USA war 2016 Nike-Chef Mark Parker mit 42 Mio. Euro.
Verwaltungsrat
Im Schnitt verdienen Verwaltungsratschefs in der Schweiz siebenmal mehr als deutsche Aufsichtsratschefs von Großkonzernen. "Der Verwaltungsrat führt das Unternehmen, er überwacht es nicht nur", erklärt Kramarsch. Doch auch wenn der Posten als Vollzeit-Job anerkannt sei, lasse sich der Vorsprung damit nicht erklären. Schließlich seien auch Aufsichtsratschefs in Deutschland im Schnitt zwei Tage pro Woche für ihr Unternehmen tätig.
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