Österreich Werbung: Vier Millionen für mehr Urlauber
Der Wohlstand in Chinas Mittelschicht steigt und damit auch die Reiselust. Die Chinesen haben die Deutschen als reisefreudigste Nation der Welt abgelöst und rücken damit in den Fokus der Urlaubsmacher. "In Asien ist das Wachstumspotenzial besonders groß", meint Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Er hat für die Österreich Werbung (ÖW) ein Sonderbudget in Höhe von vier Millionen Euro freigemacht, um neue Gästeschichten zu umwerben. Die Mittel fließen schwerpunktmäßig in den chinesischen und südkoreanischen Markt. "China ist einer der Märkte mit dem größten Wachstumspotenzial. Bis 2020 ist laut Prognosen eine Verdoppelung der Ankünfte möglich, allerdings brauchte es werbliche Anstrengungen", sagt ÖW-Chefin Petra Stolba.
Olympia als Motor
In Peking wird beispielsweise ein kompletter U-Bahnzug mit Österreich-Motiven beklebt, außerdem präsentiert sich Österreich erstmals bei der Luxusmesse ILTM Asia in Schanghai. Dass Chinesen einen beträchtlichen Teil ihres Urlaubsbudgets für den Einkauf von teurer Markenware reservieren, hat sich herumgesprochen. Jetzt hoffen heimische Touristiker aber auch auf Sportler, insbesondere Skifahrer aus dem Land der Mitte. Grund zur Hoffnung geben die Olympischen Winterspiele 2022, die in Peking ausgetragen wird. Sie sollen einen Skiurlaub ins Blickfeld der Reisenden rücken.
Eine Tiroler Delegation, darunter Hoteliers und Destinationsmanager, ist gerade aus Peking zurückgekehrt. Gerhard Walter, Geschäftsführer von Kitzbühel Tourismus: "Wir sind in China seit zwei Jahren aktiv. Aus unserer Sicht ist China eine Zukunftsinvestition." Momentan sind die Besucherzahlen aber noch verschwindend klein.
Zumindest flugtechnisch rückt China in absehbarer Zeit näher an Österreich: Ab April 2017 fliegt die AUA neben Peking auch Schanghai direkt an, zudem stehen Visa-Erleichterungen für Chinesen im Raum. Wenn heimische Hoteliers aber keine passenden Angebote für chinesische Gäste schnüren, nützt das alles nichts. Deswegen ist ein Teil des Sonderbudgets für Marktsondierungsreisen reserviert, bei denen die Teilnahme von Hoteliers gestützt wird. Geplant sind unter anderem Treffen mit chinesischen Reiseveranstaltern und Produktschulungen. Rainer Ribing, Geschäftsführer der Bundessparte Tourismus, erwartet für den Sondierungsreise nach China bis zu 25 Teilnehmer.
Ein Teil des Sonderbudgets soll auch in die Bearbeitung der Märkte Türkei, Großbritannien, Italien, Deutschland und Polen fließen.
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