Wer im Sommer spontan an einem Kärntner See urlauben wollte, weiß es aus eigener Erfahrung: Viele Hotels hatten in der Hauptsaison so gut wie keine freien Zimmer. Selbst im September lagen die Gästenächtigungen um ein knappes Viertel über dem Vorkrisenniveau, belegt jetzt die Statistik Austria.
Auch in anderen Regionen ist der Sommer gut gelaufen. „Das liegt daran, dass es auf der Mittelstrecke viele Unsicherheiten und zudem kaum Rundreisen gegeben hat“, sagt Jürgen Weiß, Tourismusexperte der Statistik Austria. Aus dem Flug nach Mallorca wurde dann oft ein Wanderurlaub in den Bergen. Davon hat Österreich nicht nur auf den wichtigen Herkunftsmärkten Deutschland und Niederlande profitiert, sondern auch am Heimmarkt. So haben die Österreicher im vergangenen September um 15 Prozent mehr Nächte in heimischen Beherbergungsbetrieben verbracht als im Vergleichsmonat 2019.
Warten auf Weitgereiste
Für die vorläufige Sommersaison (Mai bis September) weist die Statistik Austria ein österreichweites Nächtigungsplus von 17,9 Prozent gegenüber dem vorigen Sommer aus. Klingt gut, ist relativ. Schließlich ging voriges Jahr die Saison Lockdown-bedingt erst verspätet an den Start und im Vergleich zum Vorkrisenniveau 2019 fehlt diesen Sommer fast ein Fünftel der Nächtigungen.
Hauptverantwortlich dafür sind die ausbleibenden Touristen aus den den USA und Asien, die vor allem in den Städten die Umsätze ankurbeln. Wien-Tourismus-Chef Norbert Kettner ist jedoch zuversichtlich, dass diese Gruppen schneller als prognostiziert wieder in Österreich landen werden. „Sobald es wieder Flugangebote gibt, wollen die Menschen reisen. Das sehen wir derzeit bei Gästen aus Israel.“ In der Bundeshauptstadt haben die Gästenächtigungen aus Israel im September das Niveau des Vergleichsmonats 2019 bereits übertroffen – und zwar um die Hälfte.
Im Sommer spielt Wien im Tourismusland Österreich übrigens eine Nebenrolle. „Zwei Drittel der Nächtigungen kommen traditionell aus Tirol, Salzburg und Kärnten“, sagt Weiß.
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