Ölkonzern Adnoc übernimmt OMV-Anteile von Staatsfonds Mubadala

AUSTRIA-ENERGY-GAS-OIL-OMV
Abu Dhabi schichtet Beteiligung von 24,9 Prozent um, Aufwertung für die OMV. 900 Millionen Euro für neues Gasvorkommen in Norwegen

Beim teilstaatlichen Öl- und Gaskonzern OMV kommt es zu einem Aktionärswechsel. Der langjährige Kernaktionär aus Abu Dhabi, der Staatsfonds Mubadala, verkauft seinen Anteil innerhalb des Emirats an die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC), gab der emiratische Ölkonzern am Mittwoch auf seiner Webseite bekannt. Das Staatsholding ÖBAG teilte via Aussendung mit, über den Eigentümerwechsel informiert worden zu sein.

Syndikatsvertrag

Mit 24,9 Prozent der Anteile an der OMV wird ADNOC damit zum zweitgrößter Aktionär hinter der ÖBAG, die 31,5 Prozent hält. "Sollten die behördlichen Genehmigungen erteilt werden, wäre die Adnoc ein langfristig orientierter, strategischer Partner für alle Geschäftsfelder der OMV", schrieb die ÖBAG in ihrer Stellungnahme. Die ÖBAG und Mubadala stimmen sich als die zwei größten Aktionäre seit 1994 über einen Syndikatsvertrag ab. In diesen tritt nun Adnoc ein.

Strategische Beteiligung

Adnoc hat bereits die 25 Prozent von Mubadala an der Chemie- und Kunststoffgruppe der OMV, Borealis, übernommen. Die Übernahme der OMV-Anteile war daher bereits erwartet worden. Somit haben Borealis als auch OMV künftig denselben Aktionär.

Mit dem Wechsel der Eigentümerschaft innerhalb der Unternehmengruppe des Emirates wird auch die Bedeutung der OMV-Beteiligung für Abu Dhabi signalisiert. Das Emirat schaufelt die OMV-Beteiligung nicht nur quasi von einer Tasche in die andere. Die OMV wird von einer Finanzbeteiligung zu einer strategischen Beteiligung aufgewertet.

Mubadala hatte sich in den vergangenen Jahren immer stärker zu einem Finanzinvestor entwickelt, der eher kurzfristige Beteiligngen eingeht. Adnoc dagegen wurde der strategische Arm des Emirates.

Investition in Norwegen

Die OMV investiert mit Partnern gemeinsam fast 900 Millionen Euro in die Erschließung neuer Gasvorkommen im Berling-Feld in Norwegen. Das teilte das norwegische Energieministerium am Mittwoch mit. Die Produktion soll 2028 anlaufen, wobei das Erdgas über eine Pipeline zur Gasverarbeitungsanlage Kaarstoe geleitet werden, von wo aus es nach Europa exportiert werden kann. Die OMV, die das Feld betreibt, hält einen Anteil von 30 Prozent an der Lizenz.

Der staatliche norwegische Energiekonzern Equinor hält 40 Prozent, der norwegische Öl- und Gasförderer DNO 20 Prozent und das Öl- und Gasunternehmen Sval Energi zehn Prozent. Das Gasfeld Berling befindet sich etwa 20 Kilometer nordwestlich des Aasgard-Feldes in der Nordsee und soll mit einer Unterwasseranlage erschlossen werden, die an die Gasverarbeitungsplattform Aasgard B angebunden ist.

Kommentare