Diese finden am Bau der neuen Luxus-Anlage mit knapp 500 Gästebetten nichts Nachhaltiges. Die Bagger sind längst angerollt, Straßen werden gebaut, Bäume gerodet, Lärmschutzwände aufgestellt. „Ein ideales Fallbeispiel für Kapitalismus“, meint der Umweltschützer Willi Schwarzenbacher und betont schnell, dass er keine Neiddebatte anstoßen will. Aus seiner Sicht gibt es aber schon genügend Gästebetten in Salzburg.
„550.000 Einwohner, 350.000 Eigenheime und Wohnungen, knapp 30 Millionen Gästenächtigungen bei einer Auslastung von rund 35 Prozent“, rechnet er vor. „Was wollen wir also noch alles verbauen?“ Obendrein sei es kein Zufall, dass die Anlage knapp 500 Gästebetten habe: „Ab 500 Betten hätten sie eine Umweltverträglichkeitsprüfung machen müssen.“
Mit seiner Kritik – die sich vor allem darum dreht, dass die aus den Boden gestampfte Anlage als besonders nachhaltig beworben wird – stößt er bei den Bauherrn auf taube Ohren. Sie hätten sich bisher nicht auf eine Bürgerbeteiligung oder eine Diskussion mit ihm eingelassen.
Michael Staininger von der Kitzbüheler Alps Projekt GmbH, also ein Miteigentümer der Anlage, streitet das gar nicht erst ab. „Wir haben gar nicht die Kapazität, mit jedem Beleidigten das Gespräch zu suchen.“
Was die Umweltauflagen angehe, könne man ihm nichts vorwerfen. Er habe schon viel getan, etwa mehr als 600 Bäume pflanzen lassen und im fertig gestellten Resort werde dann nachhaltig gelebt. Ohne Plastik und mit Lebensmitteln aus der Region. 200 Arbeitsplätze werde die Anlage mit Hotel und servicierten Appartements und Chalets bieten. Schließlich müssen die Häuser ständig gepflegt und die Gartenanlagen gehegt werden.
Erste Häuser verkauft
Die Nachfrage nach den Luxus-Bleiben sei jedenfalls enorm. „Fix verkauft sind bereits zwei Chalets, weitere sieben bereits reserviert. Die meisten Anfragen kommen aus Deutschland, Österreich, den USA und der Schweiz“, sagt Staininger.Nicht nur die Nähe zu Kitzbühel (20 Autominuten), auch der Luxus-Resort-Betreiber Six Senses seien ein Zugpferd. Offensichtlich vor allem für die Superreichen. Denn 85 Prozent der Anfragen drehen sich laut Staininger um die teuersten Bleiben. Für das Einstiegssegment, also 1,5-Millionen-Appartements, gebe es dagegen so gut wie keine Interessenten. „Das ist offenbar nicht unsere Zielgruppe“, gibt sich der Projektentwickler überrascht. „Wir hatten gedacht, dass sich mehr Österreicher und Deutsche für diese Kategorie interessieren werden, auch zur Vermietung.“
Wer zumindest mit einer Übernachtung liebäugelt, kann sich laut Staininger auf Preise von 700 Euro pro Nacht einstellen. Angst, dass es zu wenig kaufkräftige Gäste gibt, hat er nicht: „Kitzbühel ist immer knallvoll.“
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