OeKB machte 2020 weniger Gewinn

Dutzende Milliarden Euro an Hilfen sind vorgesehen
Die Oesterreichische Kontrollbank erwirtschaftete einen Gewinn von 47,7 Mio. Euro. Im Vorjahr waren es 51,4 Mio. Euro.

Die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB) ist operativ gut durch das Coronajahr 2020 gekommen, erwirtschaftete unterm Strich aber weniger Gewinn. Nach Steuern blieb ein Überschuss von 47,7 Mio. Euro, nach 51,4 Mio. Euro im Jahr 2019. Die zentralen Dienstleistungen der OeKB, Exportfinanzierungen und -haftungen, waren indessen heuer deutlich stärker nachgefragt, teilte die Kontrollbank am Freitag mit.

Die Neuzusagen bei den Exporthaftungen legten um rund ein Fünftel (21 Prozent) auf 7,5 Mrd. Euro zu. Bei den Exportfinanzierungen fiel das Plus mit 30 Prozent auf 7,6 Mrd. Euro noch stärker aus. Die OeKB hat heimische Exportfirmen 2020 mit einem Sonder-Kreditrahmen (Sonder-KRR) unterstützt. Das Volumen lag zunächst bei 2 Mrd. Euro, wurde dann aber auf 3 Mrd. Euro erhöht.

Darüber hinaus hat die Kontrollbank im Zuge der Krise die Abwicklung von Überbrückungsgarantien für Großunternehmen übernommen und ein Schnellverfahren für Finanzierungen in gesundheitsrelevanten Sparten eingeführt. Für Neugeschäfte und Projekte zur Bekämpfung der Pandemie in Zielländern wurde eine Sonderfazilität in Höhe von 100 Millionen Euro eingeführt.

"Die Covid-19-Pandemie traf die Wirtschaft und unsere Kunden hart. Sie zeigte auch Auswirkungen auf das Ergebnis unserer Finanzinstrumente und somit auf unser Gesamtergebnis. Trotz dieser Herausforderungen haben wir ein gutes operatives Ergebnis erzielt", sagte Angelika Sommer-Hemetsberger, die im OeKB-Vorstand für die Kapitalmarktaktivitäten zuständig ist.

Der Zinsüberschuss stieg um 14 Prozent auf 108,4 Mio. Euro, auch der Provisionsüberschuss legte um 12,2 Prozent auf 44 Mio. Euro zu. Das Kundenkreditvolumen (Forderungen an Kunden) stieg im Rahmen der Tourismusfinanzierung um 2,3 Prozent auf rund 1,6 Mrd. Euro an. Aber auch die Risikovorsorgen legten wegen erhöhter Rücklagen für Finanzierungen im Tourismus von 1,0 Mio. Euro auf 2,7 Mio. Euro zu.

Für das laufende Jahr sieht die OeKB große Herausforderungen für die heimische Exportwirtschaft. Die Weltwirtschaft werde sich je nach Infektionsgeschehen in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich entwickeln und die politischen Unsicherheiten andauern. "Wir gehen davon aus, dass unser Kreditvolumen im Exportfinanzierungsverfahren im Jahr 2021 aufgrund schwächerer Export- und Auslandsinvestitionstätigkeit österreichischer Unternehmen zwar weiter ansteigen wird, jedoch deutlich schwächer als in den letzten Jahren", heißt es im Ausblick der Kontrollbank.

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