ÖBAG-Aufsichtsratschef antwortet auf Schellhorns Kritik

ÖBAG-Aufsichtsratschef Helmut Kern
Helmut Kern geht in seiner Antwort aber nicht auf Vorwürfe gegen Vorstand Thomas Schmid ein.

Die Staatsholding ÖBAG bleibt weiter in der öffentlichen Debatte. Heute, weil Aufsichtsratschef Helmut Kern öffentlich auf einen kritischen, offen Brief der NEOS von gestern, Dienstag, antwortet. Naturgemäß wehrt sich der Chefaufseher gegen die Kritik von NEOS-Wirtschaftssprecher Josef Schellhorn. Das Gremium erfülle seine Aufgabe "sehr gewissenhaft", betont Kern.

Die Arbeit der Aufseher erfolge "faktenbasiert, sachlich und konsequent", so der ÖBAG-Aufsichtsratschef. Die Einschätzungen Schellhorns bezeichnet er als "Polemik", bestehend aus einer Vermischung von "Hörensagen, Pressemeldungen und die implizite Vorverurteilung von Beschuldigten, deren Verfahren sich im Ermittlungsstadium befinden". Und weiter: "Die Einmahnung von Verantwortung und die Erinnerung an unsere Pflichten als Aufsichtsräte nehmen wir gerne zur Kenntnis, auch wenn diese offensichtlich ohne ausreichende Kenntnis der Sachlage Ihrerseits erfolgt ist."

"Große Erfolge"

Kern verweist auf "große Erfolge", die die ÖBAG in den vergangenen eineinhalb Jahren erzielt habe. "Unumstrittene Aufsichtsratsbesetzungen bei den Beteiligungsgesellschaften, die Bereinigung der Eigentümerproblematik bei der CASAG, die Verlängerung des OMV-Syndikats um 10 Jahre, große Fortschritte in der Corporate Governance oder auch die beteiligungsübergreifende Nachhaltigkeitsstrategie der ÖBAG seien hier nur beispielhaft genannt."
 

Dass die Arbeit der ÖBAG in Österreich und auch auf dem internationalen Parkett wertgeschätzt werde und selbst kritische Stimmen nur wenig an den Leistungen der ÖBAG auszusetzen hätten, so Kern, sei ein großer Erfolg von Vorstand Thomas Schmid und dem gesamten ÖBAG-Team. "Dies lässt uns auch zuversichtlich in die Zukunft blicken."

Auf die Drogenvorwürfe gegen Schmidt, die laut dessen Anwalt verjährt sind und den Beschuldigtenstatus des Vertrauten von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in der Causa Casinos wegen mutmaßlicher Bestechlichkeit, die Schellhorn thematisiert hatte, ging Kern in seiner Antwort allerdings nicht ein. Er kritisiert den Oppositionspolitiker lieber dafür, dass sich dieser nicht selbst gemeldet habe, wo er doch seine Nummer habe und man sich einmal "sehr gut" persönlich bei einem Gespräch ausgetauscht habe.

Kern bietet in seinem Schreiben von heute, Mittwoch, Schellhorn ein weiteres Treffen an. Das wäre ein wegen des großen, sensiblen Vermögens der ÖBAG ein schonenderer Weg, so der Aufsichtsratschef der Staatsholding.

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