Nur in Schulden vereint

Nur in Schulden vereint
Ankündigungen und Durchhalteparolen: Viele Köche verderben den Euro-Brei.

Europa kommt in der Rettung der Wirtschafts- und Währungsunion – vulgo Euro – nicht vom Fleck. Spätestens im Herbst wird sich zeigen, wozu die bisherige Ankündigungspolitik taugt. Die Vermutung: Zu wenig bis gar nichts. Denn umgesetzt ist von den vielen Vorschlägen der letzten Zeit – ob Fiskal-, Banken- oder überhaupt gleich Schuldenunion – ebenso nichts.

Das Problem der EU-Entscheidungsträger ist immer dasselbe: Sie antworten auf aktuelle Herausforderungen liebend gerne mit langfristigen Visionen. Und Durchhalteparolen. Darunter hat die Glaubwürdigkeit der politischen Klasse dermaßen gelitten, dass die Kapitalismus- und Systemkritik stärker ist denn je und Otto Normalverbraucher heute auf Wutbürger macht.

Auch in den USA ist der Schuldenberg hoch wie nie und der Wahlkampf hart wie immer. Aber im Notfall wird mit einer Stimme gesprochen und entschlossen gehandelt. Daher sind US-Anleihen auch ein Jahr nach dem Verlust der Topbonität "Triple-A" extrem gefragt.

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