Novomatic steigt bei dayli ein
Für dayli-Eigentümer Rudolf Haberleitner ist es ein Glücksgriff. Der Glücksspielkonzern Novomatic beteiligt sich mit 50 Prozent an seiner Handelskette. Wie viel Geld Novomatic in dayli (zuvor Schlecker Österreich) steckt, wurde aber nicht bekannt.
Schenkt man Haberleitners Plänen Glauben, muss die Kriegskasse prall gefüllt sein. Anfang Dezember sollen Musterfilialen des neuen dayli-Konzepts starten – in Wien, im Waldviertel und in Pucking. Dayli will mit aktuell 888 Standorten in Österreich raus aus der Schmuddelecke des Billigdorfers Schlecker und zum Nahversorger werden. Unter anderem mit Backshops, in denen Teiglinge aufgebacken werden. Bis Juni sollen 600, bis Ende 2013 rund 1500 Geschäfte umgestellt sein – in Österreich und den Auslandsmärkten Belgien, Italien, Luxemburg und Polen. Möglich werden der Aufputz und die Expansion durch die Geldspritze der Novomatic.
Geht es nach Haberleitner, soll es bei dayli künftig quasi alles geben. „Wir werden ein virtuelles Shoppingcenter schaffen und haben mit einer österreichischen IT-Gruppe bereits ein Programm dafür entwickelt“, sagt er. Dabei soll es sich um eine Art Bestpreis-Suchmaschine a la Geizhals handeln. dayli-Kunden sollen an eigenen, in den Geschäften aufgestellten Terminals im Web nach Waschmaschinen und Co suchen können. Anfang kommender Woche soll ein „flächendeckender Logistik- und Vertriebspartner“ für diesen Service fix gemacht werden. Für all diese Services braucht Haberleitner mehr Personal: „Bis Ende des kommenden Jahres wollen wir bis zu 700 Leute aufnehmen.“
In der Branche werden seine Pläne angezweifelt. „Viele seiner Vorstellungen sind nicht realistisch“, kommentiert ein Marktteilnehmer. Auch über die Motivation der Novomatic wird gerätselt. Geht das dayli-Konzept nicht auf, käme der Glücksspielkonzern günstig zu Standorten, wird spekuliert.
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