Novartis-Tochter Sandoz startet verhalten an der Börse

Novartis-Tochter Sandoz startet verhalten an der Börse
Börsenwert der Novartis-Abspaltung liegt bei 11 Milliarden Dollar. Aktienkurs rutschte unter Ausgabepreis.

An der Zürcher Börse gab es am Mittwoch den größten Börsengang des Jahres in der Schweiz seit 2019. Der Schweizer Generika-Hersteller Sandoz kam bei seinem Debüt auf einen Börsenwert von rund 11 Mrd. Dollar (10,5 Mrd. Euro) und lag damit am unteren Ende der von Analysten veranschlagten Bandbreite.

Die Aktien des vom Pharmakonzern Novartis abgespaltenen Unternehmen starteten mit 24 Franken (24,85 Euro) in den Handel, rutschten bis zu Mittag aber auf 23,4 Franken ab. Der Aktienkurs von Novartis verlor bis zu Mittag fast 5 Prozent. Novartis-Aktionäre erhielten für fünf Aktien je einen Sandoz-Titel. Insgesamt wurden 431 Millionen Aktien ausgegeben. 

Sandoz betreibt unter anderem einen großen Produktionsstandort in Kundl/Tirol (Bezirk Kufstein) mit rund 2.700 Beschäftigten. 200 Millionen Packungen an Arzneimitteln werden jährlich in Kundl hergestellt.

Hohe Volatilität erwartet

Der Aktienkurs von Sandoz dürfte kurzfristig volatil bleiben. Einige Novartis-Aktionäre dürften aussteigen, dafür Investoren, die auf Generika setzen, einsteigen. Sandoz ist kein klassisches Initial Public Offering (IPO), bei dem frisches Kapital eingesammelt wird. 

  "Wir sehen bei vielen Novartis-Anlegern nur ein geringes Interesse an einer eigenständigen Sandoz-Aktie", hatten die Analysten von Jefferies am Tag vor der Abspaltung von Sandoz vom Mutterkonzern Novartis noch gewarnt. Für Enttäuschung bei Investoren gesorgt haben dürfte zudem, dass Sandoz von der SIX vorerst nicht in den Standardwerteindex SMI aufgenommen wurde.

Transformationsprozess bei Novartis

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis vollzieht mit der Abspaltung der Generikatochter Sandoz einen letzten großen Schritt in seiner Transformation zu einem fokussierten Pharmaunternehmen.

Mit der Notierung der Sandoz-Aktien bestätigt Novartis am Mittwoch auch die eigenen Ziele für 2023. Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr im hohen einstelligen Bereich wachsen.

Das Kernbetriebsergebnis soll im niedrigen zweistelligen bis mittleren Zehnerbereich zulegen. Gleichzeitig bekräftigt Novartis, sein Kapital „im besten Sinne der Aktionäre“ einsetzen zu wollen. Dazu gehöre der für Juli 2023 angekündigte Aktienrückkauf im Wert von 15 Milliarden US-Dollar (14,3 Mrd. Euro) sowie die Absicht, auch nach der Abspaltung von Sandoz weiter eine starke und wachsende jährliche Dividende zu zahlen.

Der Fokus bei der Medikamentenentwicklung liegt auf den vier therapeutischen Kernbereichen Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen (CRM), Immunologie, Neurowissenschaften und Onkologie.

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