Novartis erwägt Verkauf der Generika-Sparte Sandoz

Novartis erwägt Verkauf der Generika-Sparte Sandoz
Von einer Trennung wären auch die Standorte in Tirol betroffen. Generika stehen unter massivem Preisdruck.

Der Schritt kommt nicht ganz überraschend: Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will sein schwächelndes Geschäft mit Nachahmermedikamenten (Generika) abstoßen und prüft einen Verkauf der Division. "Novartis hat eine strategische Überprüfung der Division Sandoz eingeleitet", erklärte der Arzneimittelhersteller aus Basel am Dienstag.

Es sollen alle Optionen - von der Beibehaltung des Geschäfts bis hin zur Trennung - geprüft werden, "um zu ermitteln, wie der Wert für unsere Aktionäre am besten maximiert werden kann." Im Jahr
2019 hatte Novartis das Augenheilgeschäft Alcon abgespalten und an die Börse gebracht.

Von der Maßnahme betroffen ist auch Sandoz in Tirol mit rund 4.500 Beschäftigten. Novartis-Österreich-Chef Michael Kocher erklärte erst kürzlich, dass die Antibiotika-Produktion in Tirol aufgrund der Billigkonkurrenz aus Fernost nicht kostendeckend betrieben werden könne.

Im vergangenen dritten Quartal hatte Sandoz wegen des Preisdrucks bei Generika einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen müssen, während der Erlös konzernweit um sechs Prozent - und zu konstanten Währungen um fünf Prozent - auf rund 13 Milliarden Dollar (11,2 Mrd Euro) gestiegen war.

Dabei entwickelten sich wichtige Wachstumstreiber wie das Schuppenflechtemittel Cosentyx und das Herzmedikament Entresto weiterhin überdurchschnittlich.Das bereinigte operative Ergebnis von Novartis stieg nominal um zehn Prozent auf rund 4,5 Milliarden Dollar. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um 43 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. Das Management bestätigt den Ausblick für 2021.

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