Notenbanken häufen massiv Gold an

Notenbanken häufen massiv Gold an
Bei Zentralbanken weltweit sinkt das Vertrauen in Papiergeld. Um ihre Reserven abzusichern, kaufen Nationalbanken wieder vermehrt Gold.

Gold boomt: Seit Ausbruch der Finanzkrise gilt das Edelmetall als sichere Anlage; weltweit stieg die Nachfrage im dritten Quartal laut World Gold Council (WGC) auf 1053,9 Tonnen - um sechs Prozent mehr als im Jahr davor. Das entspricht dem Rekordbetrag von 57,7 Milliarden Dollar.

"Steigende Inflationsraten, die Herabstufung der US-Bonität, eine sich verschlechternde Schuldenkrise in Europa und eine schwache Performance vieler Anlagen haben einen Run der Investoren auf Gold ausgelöst", so WGC-Geschäftsführer Marcus Grupp. "Investoren rund um den Globus suchen Vermögensschutz, Streuung ihres Kapitals und starke Anlageerträge." Und dies spiegelt sich in der Statistik der WCG wider: 468, 1 Tonnen der Gesamtnachfrage entfallen auf Anleger. Dies entspricht einer 33% Steigerung gegenüber dem dritten Quartal 2010.

Kräftig auf dem Goldmarkt zugeschlagen haben auch die Zentralbanken. Weltweit haben sie in den vergangenen Monaten so viel Gold zugekauft wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Im dritten Quartal seien 148,8 Tonnen Gold angekauft worden - weit mehr, als Experten angenommen hatten, berichtet die Financial Times. Ronald Stöferle, Goldexperte bei der Ersten Bank, sieht den Hauptgrund gegenüber dem Handelsblatt darin, dass einige Notenbanken noch Nachholbedarf bei der Goldanlage hätten. "Die Nachfrage kommt vor allem aus den Schwellenländern", stellt er fest. Im laufenden Jahr haben beispielsweise Mexiko, Russland, Thailand und Sri Lanka gekauft.

Bis ins Jahr 2009 waren Notenbanken noch überwiegend als Nettoverkäufer aufgetreten. Es wurde sogar ein Goldabkommen abgeschlossen, um die Verkäufe zu begrenzen und einen Goldpreisverfall zu vermeiden. Für das Gesamtjahr könnte der Goldzukauf der Zentralbanken bei 450 Tonnen liegen, so Marcus Grubb.

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