Nokia streicht 10.000 Arbeitsplätze

Nokia streicht 10.000 Arbeitsplätze
Seit Jahren hat der Handy-Riese finanzielle Probleme. Kosten müssen gespart werden - der Konzern streicht 10.000 Stellen.

Die Zeiten als Nokia Marktführer im Geschäft mit einfachen Handys und auch Computer-Handys war, sind vorbei. Nach 14 Jahren musste der finnische Handy-Hersteller erst vor kurzem die Weltmarktführerschaft an Samsung abgeben. Die Entwicklung intelligenter Multimediahandys hat Nokia verschlafen und für das erste Quartal katastrophale Zahlen vorgelegt: Der Konzern machte fast 1 Mrd. Euro Verlust, der Umsatz ging um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück.

Auch die Lumia-Smartphones mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone erwischten im vergangenen Herbst einen mäßigen Start. Nun will der Verluste schreibende Handy-Riese weltweit 10.000 Stellen streichen, rechnet man doch in Zukunft mit noch höheren Verlusten und muss dringend Kosten einsparen. Der Stellenabbau soll bis Ende 2013 umgesetzt sein, teilte der finnische Konzern am Donnerstag mit. Es würden zusätzliche Restrukturierungskosten von 1 Mrd. Euro anfallen. In der Sparte "Devices und Services" werde die operative Marge im zweiten Quartal noch schlechter ausfallen als die minus 3 Prozent, die es im ersten Quartal gegeben habe.

Der Plan ist, den Fokus auf die neuen Smartphones der Marke Lumia und verwandte Angebote zu schärfen. Dafür gibt es die Kürzungen bei anderen Geschäftsbereichen. Nokia steckt in roten Zahlen fest und muss dringend die Kosten senken. Mit der neuen Strategie geht auch ein breit angelegter Umbau des Führungsteams einher. Es gehen Marketingchefin Jerri DeVard, Handy-Chefin Mary McDowell und Niklas Savander als Zuständiger für Märkte.

Luxusmarke Vertu verkauft

Wie erwartet hat Nokia seine Luxushandy-Marke Vertu an den Finanzinvestor EQT verkauft. Am Mittwoch hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg informierte Personen damit zitiert, der geplante Verkauf bewerte die Edelmarke mit Sitz im englischen Church Crookham mit rund 200 Mio. Euro. Zu den finanziellen Details machten die Unternehmen nach Vollzug am Donnerstag allerdings keine Angaben.

Die Marke Vertu ist bekannt für ihre mit Edelsteinen besetzten Mobiltelefone, die für einen Durchschnittspreis von mehr als 5.000 Euro über die Ladentheke gehen. In Westeuropa hatte Vertu 2010 nach Angaben der Marktforschung IDC einen Marktanteil im Luxushandysegment von rund 60 Prozent.

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