NextiraOne fest in südafrikanischer Hand

Margarete Schramböck, künftige Chefin Dimension Data Austria.
Österreich-Chefin Schramböck weitet das Portfolio aus und sucht IT-Experten.

Der heimische IT-Dienstleister NextiraOne wird südafrikanisch. Im Februar erwarb Dimension Data, eine Tochter der japanische NTT-Gruppe mit Sitz in Johannesburg, 100 Prozent der Anteile von Finanzinvestoren. Noch im April soll die Transaktion abgeschlossen sein und der Firmenname verschwinden. Alle 1850 NextiraOne-Mitarbeiter in 13 Ländern Europas werden übernommen, darunter 300 aus Österreich.

Margarete Schramböck, Vorstandschefin von NextiraOne Austria – künftig Dimension Data Austria – spricht von einer "freundlichen Übernahme". Sie selbst war gemeinsam mit anderen Länder-Geschäftsführern eine der Triebfedern hinter dem Deal, verrät sie im KURIER-Gespräch. "Ich hatte genug von Finanzinvestoren, nur mit einem strategischen Investor haben wir als Unternehmen eine Zukunft."

Dimension Data sei als Cisco-Partner im Großkundenbereich stark und die Alcatel-Abspaltung NextiraOne bei Klein- und Mittelbetrieben: "Das passt perfekt zusammen." Das fusionierte Unternehmen ist mit 4200 Mitarbeitern in 16 Ländern aktiv und positioniert sich als Komplettanbieter von IT- und Kommunikationslösungen für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen.

Die Palette reicht von der Planung und Implementierung bis zur laufenden Betreuung von Datacenter, IT-Sicherheit oder Unified Communications. "Wir können Mittelständlern jetzt das volle IT-Portfolio anbieten und sie so bei ihrer Expansion begleiten", erläutert Schramböck. Von den rund 6000 Kunden in Österreich sind 82 Prozent Klein- und Mittelbetriebe. Kostensenkungen und Personalabbau, die oft mit Fusionen einhergehen, erwartet sie nicht. Wegen der guten Auftragslage wird aktuell sogar Personal gesucht, aber schwer gefunden. "Es ist in Österreich fast unmöglich geworden, bestimmte IT-Experten, etwa im Security-Bereich, zu kriegen", klagt Schramböck. Das Unternehmen versucht mit verstärkter Lehrlingsausbildung und Traineeprogrammen gegenzusteuern. Der neue Eigentümer versprach, zusätzlich Geld für die Aus- und Weiterbildung in die Hand zu nehmen.

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