Neues Angebot für Casinos Austria

Die ÖBIB könnte sich die Casinos Austria zur Gänze krallen.
Investor Peter Goldscheider will mit zwei tschechischen Milliardären bei der Casag einsteigen.

Um den Glücksspielkonzern Casinos Austria (Casag) herrscht plötzlich ein Griss. Unmittelbar nach der neuen Staatsholding ÖBIB machte am Montag ein Konsortium unter der Investment- und Beratungsgesellschaft Epic von Peter Goldscheider und Gustav Wurmböck den Casag-Aktionären ein Angebot.

Epic hat die auf mobiles Gaming spezialisierte Lottelo AG sowie zwei tschechische Milliardäre mit Gaming-Know-how an Bord geholt. Das Offert ging an die privaten Casag-Aktionäre: Raiffeisen, die Stiftung der Großaktionärin Maria Theresia Bablik, die Donau Versicherung und die Kirchenbank Schelhammer & Schattera. Der Staatsholding ÖBIB, die vorerst den 30-prozentigen Casag-Anteil der Münze Österreich übernimmt, bietet sich das Konsortium als strategischer Partner an, um die Casag gemeinsam weiterzuentwickeln.

In der Bietergruppe der Epic ist die KKCG des tschechischen Milliardär Karel Komárek. Diese übernahm den staatlichen Lotto-Monopolisten Sazka. KKCG ist wiederum Großinvestor beim Investmentfonds EMMA Delta, der sich im Rahmen der Privatisierung den griechischen Gaming-Anbieter OPAP einverleibte. Die EMMA-Gruppe wird von Jiri Smejc, einem der zehn reichsten Tschechen, kontrolliert.

Die Presse berichtete, dass der Ministerrat diese Woche das Offert der heimischen Staatsholding für die Gesamtübernahme der Casag absegnen soll. Wenn es um Glücksspiel geht, wirft die ÖVP offenbar ihre Ideologie "Mehr privat, weniger Staat" über Bord.

Frauenpower bei den Stadtwerken

Frauenpower nach der Post jetzt auch bei den Wiener Stadtwerken. Beim Energieversorger stellen ab sofort Frauen die Mehrheit der Kapitalvertreter. Arbeiterkammer-Direktor Werner Muhm verabschiedet sich aus den Stadtwerken, er wird am Donnerstag als Aufsichtsrat des Verbund-Konzerns bestellt. In den Stadtwerken folgt ihm Maria Kubitschek nach, ehemalige Kabinettschefin von Doris Bures als Verkehrsministerin und Leiterin der Abteilung Wirtschaftspolitik in der AK. Kubitschek wird auch als Nachfolgerin von Muhm (65), der heuer in die Pension verabschiedet wird, in der AK gehandelt.

Ebenfalls neu in den Aufsichtsrat bestellt wurde die Juristin Karin Rest, die für die Stadt schon im Flughafen Wien sitzt. Sowie die Wirtschaftskammer-Managerin Andrea Faast. Neben Muhm gehen bei den Stadtwerken noch ÖVAG-Chef Stephan Koren und Meinhard Eckl.

Die für die Stadtwerke zuständige SP-Vizebürgermeisterin Renate Brauner, eine engagierte Frauen-Förderin, betont nicht nur den Aspekt der "gleichberechtigten Teilhabe von Frauen in Führungsgremien". Sondern auch den wirtschaftlichen Vorteil für die Unternehmen der Stadt, "denn schließlich sind ja auch die Hälfte der Kundinnen und Kunden Frauen". Sie hoffe, dass das Beispiel Schule macht.

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