Neuer HP-Chef: "Smartphone ist kein Thema"

Neuer HP-Chef: "Smartphone ist kein Thema"
Norbert Schöfberger, HP-Österreich-Chef glaubt nicht, dass mobile Endgeräte den guten alten Desktop-PC überflüssig machen werden.

Speed dating" mit dem Chef? Die Mitarbeiter von Hewlett-Packard (HP) in Österreich können ihren seit 1. August neuen Vorgesetzten im Zehn-Minuten-Gespräch persönlich kennenlernen.

"Wir haben das neu eingeführt, die Idee kommt gut an und ich habe schon mit vielen Mitarbeitern gesprochen", erzählt Norbert Schöfberger, der Rudolf Kemler an der Österreich-Spitze des weltgrößten PC-Herstellers ablöst. Der 44-Jährige arbeitet seit 2001 in diversen Managementfunktionen bei HP und übernimmt das Unternehmen in schwierigen Zeiten: Thema Nummer eins bei den Mitarbeiter-Gesprächen dürfte wohl der Ende Mai bekannt gegebene globale Stellenabbau sein. Bis Herbst 2014 müssen voraussichtlich 27.000 Mitarbeiter ihren Hut nehmen, das sind immerhin acht Prozent der Belegschaft.

In Österreich sei noch unklar, wie viele der 850 Beschäftigten gehen müssen, sagt Schöfberger im Gespräch mit dem KURIER, "aber wir werden auch unseren Beitrag leisten müssen". Bis Ende des Geschäftsjahres, also Ende Oktober, soll Klarheit herrschen. Erste Gespräche mit dem Betriebsrat seien im "besten Einvernehmen" erfolgt. Schöfberger betont, dass HP trotz der Sparpläne ein "kerngesundes Unternehmen sei", aber sich eben neuen Herausforderungen stellen müsse.

PC-Markt rückläufig

Vor allem leidet HP darunter, dass immer mehr Kunden zu einem Tablet-Computer oder Smartphone greifen und nicht zu einem Desktop-PC oder Notebook. Der PC-Markt, wo HP auch in Österreich mit rund einem Drittel Marktanteil nach wie vor die Nase vorne hat, ist rückläufig. Ein Einstieg ins Smartphone-Geschäft sei derzeit bei HP aber "kein Thema" sagt Schöfberger, "Telefonie an sich war nie unsere Domäne". Bei Tablets sieht er hingegen Aufholbedarf.

Dass die mobilen Endgeräte den guten alten Desktop-PC irgendwann überflüssig machen werden, glaubt der HP-Chef nicht. "Totgesagte leben länger, der Desktop-Markt ist ebenso wie der Druckermarkt in Österreich relativ stabil, ich glaube nicht, dass der PC verschwinden wird." Durch den Start des neuen Betriebssystems Windows 8 Ende Oktober hofft Schöfberger auf einen Verkaufsschub vor Weihnachten.

Von der heimischen Politik wünscht sich der neue Hewlett-Packard-Generaldirektor eine stärkere Wahrnehmung der IT als wichtige Infrastruktur.

Kommentare