Neuer Anstrich für die SCS
Gähnende Leere wo früher ein Billa war, keine Waren mehr, wo einst der Möbelhändler Kare schickes Interieur auf zwei Etagen ausstellte und heruntergelassene Rollbalken bei kleineren Läden. Im Bereich des Multiplex in der Shopping-City-Süd (SCS), Österreichs größtem Shoppingcenter, schaut es eher trist aus. Rund ein Fünftel der Flächen im Multiplex-Bereich, der immerhin zehn Prozent zu den Mieteinnahmen der SCS beiträgt, stehen leer. "Eine strategische Leerstandsquote", nennt das Markus Pichler, Österreich-Chef des Shoppingcenter-Betreibers Unibail Rodamco, zu dem in Österreich die SCS und das Donauzentrum gehören.
Die SCS, zum Teil 1976 errichtet, ist in die Jahre gekommen. "Ein Investitionsprogramm ist dringend nötig", so Pichler. Bis 2013 will sie der Konzern mit einer Investitionssumme von 120 Millionen Euro wieder aufpolieren. Mit den Umbauten begonnen wird rund um das Multiplex, weshalb dort derzeit keine Nachmieter einziehen, erklärt Pichler. "Ab Herbst 2012 sollen die Arbeiten großteils abgeschlossen und die Flächen wieder vermietet sein." Über die ganze SCS hinweg liege die Leerstandsquote nur bei 1,5 Prozent. Auch wenn Insolvenzen von Mietern wie jene von Don Gil oder dem Bücherzentrum Herausforderungen seien.
Donauzentrum
Im Donauzentrum hat Unibail Rodamco die Um- und Ausbauten im Volumen von 150 Millionen Euro vor rund einem Jahr abgeschlossen. Die Umsätze sind seit vergangenen Oktober um 48 Prozent gestiegen, allerdings bei einem Flächenwachstum von 30 Prozent. Im Gesamtjahr 2011 wird ein Umsatzplus von 30 Prozent angepeilt.
Von der 50-Prozent-Beteiligung am Südpark in Klagenfurt hat sich Unibail-Rodamco im Sommer getrennt. "Mittelfristig wollen wir aber wieder in Österreich investieren", kündigt
Pichler an. Allerdings nur in Shopping-Center mit einer Mindestgröße von 40.000 Quadratmetern. "Die Expansionsluft ist hierzulande also relativ dünn." Zur Debatte stehen zudem Zukäufe in Slowenien, Kroatien oder Ungarn, die dann von Österreich aus gelenkt werden sollen. Mit Ende Oktober hat der Konzern seinen Anteil am Shoppingcenter Aupark in Bratislava von 50 auf hundert Prozent aufgestockt und dafür rund 150 Millionen Euro in die Hand genommen. Für weitere Zukäufe soll der französische Mutterkonzern Kreditlinien von zwei Milliarden Euro in petto haben.
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