Neue Nahrung für die Welt

Neue Nahrung für die Welt
Höhere Preise für Fleisch, Milch und Fisch. Getreide wird billiger.

Die Preise für die wichtigsten Getreidesorten werden in den nächsten ein bis zwei Jahren weitersinken. So lautet die Prognose der Welternährungsorganisation (FAO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Für afrikanische oder asiatische Staaten, die Getreide importieren, sind die sinkenden Verbraucherpreise eine gute Nachricht. Die Getreidebauern werden mit den niedrigeren Erzeugerpreisen hingegen keine Freude haben.

Neue Nahrung für die Welt
Die Ursache für den Preisverfall sind gute Ernten, vor allem die Rekordernte 2013. Die Getreidespeicher sind gut gefüllt. Laut Prognose wir es in zwei Jahren zu einer Stabilisierung der Getreidepreise kommen.

Wetter bestimmt Ertrag

Allerdings sind derartige Vorhersagen immer mit einem Irrtums-Risiko verbunden. Denn die Höhe der Ernteerträge wird vom Wetter bestimmt, das sich nicht für mehrere Jahre vorhersagen lässt. Es kommt daher – abhängig von der Witterung – immer wieder zu massiven Preisschwankungen.

Anders als bei Getreide läuft es bei Fleisch, Milchprodukten und Fisch. FAO und OECD gehen bei diesen Nahrungsmitteln von steigenden Preisen aus. Das Prognose-Risiko ist bei Fleisch, Milchprodukten und Fisch geringer. Denn ein wesentlicher Faktor für die Berechnung der Preisentwicklung ist die Änderung der Essgewohnheiten. „Getreide steht zwar weiterhin im Zentrum der Ernährung der Menschen, aber höhere Einkommen, Urbanisierung und veränderte Essgewohnheiten führen jedoch zu einer Ernährung mit mehr Protein, Fetten und Zucker“, heißt es im Ausblick von FAO und OECD.

Mehr Fleischprodukte

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Die Erzeugung von Fleisch soll schneller wachsen, als die Getreideproduktion. In den nächsten zehn Jahren wird daher verstärkt Grobkorn (etwa Mais) angebaut. Aber auch die Agrarflächen für Ölsaaten sollen steigen. Ein Grund dafür ist die Produktion von Ölsaaten als Futtermittel sowie für die Erzeugung von Biosprit. Europa importiert aus Südamerika derzeit große Mengen an gentechnisch verändertem Soja für die Tierfütterung.

Die FAO geht davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren mehr Geflügel als Schweinefleisch auf den Tellern landet. Wegen der hohen Preise für Fisch ist es unwahrscheinlich, dass die Nachfrage steigt.

Langfristig prognostizieren die Experten eine generelle Verteuerung der Lebensmittelpreise. Da die Weltbevölkerung wächst, steigt auch die Nachfrage nach Nahrungsmitteln. Das gilt vor allem für China.

Außerdem werden die wirklich guten Anbauflächen knapp. Agrarflächen, die sich wegen höher Erträge sehr gut für die Landwirtschaft eignen, gibt es nur im beschränkten Ausmaß. Fast alle derartigen Flächen werden bereits für die Lebensmittelproduktion genutzt. Eine steigende Lebensmittelproduktion soll es vor allem in Asien und auch in Lateinamerika geben.

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