Neue Gentechnik für den Green-Deal in der EU?

Neue Gentechnik für den Green-Deal in der EU?
Die EU-Kommission hat dazu eine Studie in Auftrag gegeben, die im April vorliegen soll

Lebensmittel. Die Vorgaben für die Landwirtschaft sind eindeutig. Gemäß dem Green-Deal sollen weniger Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Dazu kommt der Klimawandel mit langen Hitzeperioden.

Gefragt sind daher Pflanzenzüchtungen, die diesen Vorgaben entsprechen. Ob und wie diese Züchtungen möglich sind, war das Thema einer Expertenrunde bei der Hagelversicherung.

Professor Hermann Bürstmayr von der Universität für Bodenkultur nannte zwei Ziele bei der Entwicklung neuer Sorten: Züchtungen mit einer besonderen Resistenz gegen Trockenheit oder bestimmte Schädlinge sowie Züchtungen mit erhöhter Nährstoffeffizienz. Nutzpflanzen wie etwa Soja sind grundsätzlich hitzeresistenter als Getreide.

Züchtungen gemäß den neuen Vorgaben kann man mit den bisher üblichen Methoden durchführen. Es würde allerdings Jahrzehnte dauern, bis das gewünschte Ergebnis vorliegt. Eine viel schnellere Alternative ist die Genomische Selektion. Darunter versteht man eine Reihe von neuen molekularbiologischen Methoden, mit denen gezielt Veränderungen im Genom einer Pflanze durchgeführt werden können. Die Methode gilt als effizient und präzise. In vielen Fällen lässt sich kein Unterschied zu einer natürlichen Mutation feststellen.

Andreas Heissenberger vom Umweltbundesamt nennt ungewollte Veränderungen als mögliche Gefahren dieser Methode. Allerdings gibt es dazu bisher wenig Forschungsergebnisse.

Der Europäische Gerichtshof hat 2018 entschieden, dass alle neuen Verfahren als Gentechnik eingestuft werden. Ob das auch so bleiben wird, ist unklar. Die EU-Kommission will im April eine Studie zu diesem Thema vorzulegen. Der Obmann der Saatgut Austria, Michael Gohn, hofft auf eine neue Bewertung den Genomischen Selektion durch die EU-Kommission.

Andreas Anzenberger

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