Neue Aufgabe für Friedrich Stickler

Der Ex-Chef der heimischen Lotterien ist künftig für Mauritius im Einsatz.
Der Ex-Chef der heimischen Lotterien, versorgt "Lottotech" mit fachlicher Expertise.

Nahezu täglich trudeln bei Friedrich Stickler Anfragen ein, ob er nicht einen Job hätte. Etliche Freunde und Bekannte bieten sich beim langjährigen Ex-Chef der heimischen Lotterien an. Als Assistenten, manche wären sogar mit der Rolle als Kofferträger zufrieden, schmunzelt der ehemalige Mister Lotto.

Der Anlass ist ein Mandat, das Stickler mit seiner privaten Beratungsfirma Improve an Land gezogen hat. Der neue Kunde sitzt auf Mauritius. Hätte schlechter kommen können.

Der Anruf von der Trauminsel kam völlig überraschend. Die einzige Lotterie des kleinen Landes suchte dringend fachliche Expertise. "Lottotech" notiert an der Börse (so was gibt’s in Mauritius auch), Mehrheitsaktionär ist ein großer Bauunternehmer. Der Staat ist mit knapp 20 Prozent beteiligt.

Die Zentrale ist im Hilton-Hotel nahe der Hauptstadt Port Louis domiziliert, die Lotterie hat immerhin 800 Annahmestellen. Seit Anfang Juli ist Stickler Mitglied des Board.

Die Bewohner des Inselstaates im Südwesten des Indischen Ozeans sind leidenschaftliche Lotto-Spieler. Rund 70 Prozent der 1,3 Millionen Einwohner tippen jede Woche.

Online-Gaming

"Lottotech überlegt, wie sich das Unternehmen strategisch aufstellen und weiter entwickeln soll", umreißt Stickler seine neue Aufgabe. Eine der Überlegungen zielt in Richtung Online-Gaming. Der Staat kann Internet-Lizenzen vergeben, hat aber noch keine Konzession ausgeschrieben. Neben der Lotterie gibt es noch vier Casinos.

Stickler, der für die Casinos Austria die Lotto-Tochter erfolgreich aufbaute und Präsident der Europäischen Lotterien war, bewundert, "wie diese kleine Lotterie ein tadellos funktionierendes System aufgebaut hat".

Der Glücksspiel-Manager ging im Vorjahr in Pension. Seit Kurzem berät er den ehemaligen Erzrivalen Novomatic, der sich mittlerweile in die Casinos Austria eingekauft hat. Der Konzern des Selfmade-Industriellen Johann F. Graf baut derzeit Lotterie-Technologie als neues Standbein auf. Stickler, der ehemalige Mister Lotto, soll die Produktentwicklung und die Ausbildung der Mitarbeiter international unterstützen.

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