Nach saftiger Millionenpleite sucht namhafte Schmuckfirma einen Käufer
Das schaut derzeit nicht wirklich gut aus. „Beide Unternehmen wurden bisher fortgeführt, um lebende Unternehmen zum Verkauf anbieten zu können. Auch wenn die Schmuckproduktion durch die Hans Andersen GmbH nicht fortgesetzt wurde, wird weiterhin der große Lagerbestand an Schmuckkollektionen abverkauft“, heißt es dazu vom Gläubigerschutzverband AKV. „Die Produktion wurde aber derart heruntergefahren, dass eine jederzeitige Reaktivierung für einen potentiellen Erwerber möglich ist.“ Insgesamt sind laut KSV1870 rund 420 Gläubiger und 250 Dienstnehmer betroffen.
Fakt ist auch: Die insolventen Gesellschaften haben ihre geplanten Sanierungsplananträge zurückgezogen. Die Rede ist hier von den Insolvenzverfahren der „Pierre Lang“ Europe Handels GmbH und der Hans Andersen GmbH. Heute, Dienstag, haben am Konkursgericht Wien die Berichts- und Prüfungstagsatzungen am Handelsgericht Wien stattgefunden.
Hohe Forderungen
Im Insolvenzverfahren der „Pierre Lang“ Europe Handels GmbH haben die Gläubiger rund 19,427 Millionen Euro Forderungen angemeldet, davon entfallen 870.000 Euro auf Lieferanten. Von den angemeldeten Forderungen wurden vorerst nur 5,2 Millionen Euro anerkannt.
Im Insolvenzverfahren der Hans Andersen GmbH wurden Forderungen in Höhe von 17,713 Millionen Euro angemeldet, wovon vorerst aber nur 1,5 Millionen Euro anerkannt wurden.
Liquidation droht
"Bekanntlich ist die bei Insolvenzeröffnung geplante Sanierung der beiden Unternehmen gescheitert. Auch konnte bis heute kein Käufer für die Gesamtübernahme der beiden Gesellschaften im Wege eines Asset Deals gewonnen werden", sagt Jürgen Gebauer vom KSV1870.
„Es ist davon auszugehen, dass sowohl bei einer allfälligen Übernahme als auch bei Liquidation mit noch weiteren Forderungsanmeldungen gerechnet werden muss“, heißt es weiter. „Es wird eine gemeinsame Verwertung der Verkaufsgesellschaft Pierre Lang Europe Handels GmbH und der Produktionsgesellschaft Hans Andersen GmbH angestrebt. Auch wenn die Möglichkeit einer Übernahme der Gesellschaftsanteile durch einen Investor noch nicht ausgeschlossen werden kann."
Eine seriöse Quoteneinschätzung gestaltet sich aus der Sicht des KSV1870 zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwierig. Der KSV1870 rechnet aus heutiger Sicht in beiden Verfahren zumindest mit einer Quotenzahlung im einstelligen Prozentbereich.
Kommentare