Einig war man sich auch darin, dass die Arbeitgeber auf die Gewerkschafter zu gehen und die Verhandlungen weitergeführt werden sollen. Die Arbeitgeber hatten die letzte Verhandlungsrunde abgebrochen, da aus ihrer Sicht eine Einigung unmöglich war. Einen neuen Verhandlungstermin gibt es allerdings noch nicht.
Sachlichere Gespräche
Ziel der Arbeitgeber ist es, die Gespräche zu versachlichen. Die Frage ist noch offen, ob es sich beim nächsten Treffen bereits um einen Verhandlungstermin oder um ein Expertengespräche handeln wird. Denn die Arbeitgeber wollen zuallererst die Fakten klären und außer Frage stellen.
Aus der Branche ist immer wieder zu hören, dass das Angebot der Arbeitgeber am absoluten Limit sei und viele Unternehmen nicht mehr bezahlen könnten, ob sie wollen oder nicht. „Das Börsl ist leer, es handelt sich nicht um Strategie oder Verhandlungstaktik, sondern es geht einfach nicht mehr“, sagt eine mit den Verhandlungen betraute Person.
Man denke nur an die hohen Strompreise und die dadurch schwierige Wettbewerbssituation. Der Empfehlung des Verhandlungsteams der Arbeitgeber, dass Unternehmen das bisherige Angebot freiwillig umsetzen sollen, wollen alle 65 Mitglieder folgen.
Ball bei Arbeitgebern
Die Gewerkschaft gibt sich derzeit abwartend. „Wir warten auf eine Rückmeldung der Wirtschaftskammer und auf einen neuen Termin“, sagt eine Sprecherin. Auch die Gewerkschaft wolle zurück an den Verhandlungstisch und dort Lösungen finden, der Ball liege derzeit aber bei den Arbeitgebern.
Eine Deadline, bis zu der es einen neuen Verhandlungstermin geben müsse oder ein nächster Streik seien derzeit allerdings nicht geplant. Auch gebe es nicht die Bedingung, dass die Arbeitgeber bessere Angebote vorlegen müssten, ehe sich die Gewerkschaft wieder mit ihnen an den Verhandlungstisch setzen werde.
Angesichts der Inflation von elf Prozent fordern die Eisenbahn-Mitarbeiter Lohnerhöhungen von durchschnittlich zwölf Prozent, wobei eine Mindesterhöhung des KV- oder Ist-Lohnes um 400 Euro gefordert wird. Nachdem die Arbeitgebervertreter bis Sonntag nur 8,4 Prozent, bzw. eine Mindesterhöhung von 208 Euro pro Monat angeboten hatten, wurden die Verhandlungen abgebrochen.
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