MOL hat Österreich noch nicht aufgegeben

MOL hat Österreich noch nicht aufgegeben
Der ungarische Mineralölkonzern möchte in Österreich wieder Tankstellen betreiben.

2015 hat der ungarische Mineralölkonzern MOL sein Tankstellennetz in Österreich verkauft, eine Rückkehr in das Endkundengeschäft steht aber nach wie vor auf der Wunschliste – nicht zuletzt, weil hier die Margen größer als im Großhandel sind. Das ursprüngliche Netz war zu klein, sobald sich ein geeigneteres findet, wird man zuschlagen, sagt Ferenc Horváth, MOL-Vizepräsident des Bereichs Raffinerien und Verkauf. Das sei nicht unrealistisch, da der Markt ständig in Bewegung sei. MOL sei seit 40 Jahren in Österreich und wolle langfristig bleiben, da könne sich in nächster Zeit durchaus etwas ergeben.

Inzwischen will MOL laut Österreich-Chefin Anna Éber den Heizölverkauf in Wien und Umgebung ausbauen. Derzeit sei man vor allem in der Steiermark, Kärnten und Südburgeland präsent. Ziel sei es, in Österreich unter die Top drei Anbieter vorzustoßen. Derzeit ist die OMV die klare Nummer eins, um die weiteren Plätze matchen sich BP, Shell, ENI und MOL.

Große Veränderungen

Ob der Ausgang der Nationalratswahl aus ungarischer Sicht ein positiver sei, kommentierte Horvath zurückhaltend. "Regierungen sind für Ölkonzerne immer wichtige Stakeholder und wir tun unser Bestes, mit ihnen gut zu kooperieren."

Horváth sieht auf Ölkonzerne große Veränderungen zukommen und glaubt, dass die Zukunft in besseren Serviceleistungen für Autofahrer und dem Fokus auf petrochemische Produkte liegt. Fossile Treibstoffe würden noch 30 Jahre eine Rolle spielen, wichtig sei es jedoch, neue Wege zu gehen und sich zu diversifizieren.

MOL ist in Österreich vor allem im Großhandel unterwegs und hat mehrere Tanklager, 40 LKW und 160 Mitarbeiter. Das Unternehmen betreibt hierzulande 32 Automatentankstellen und verkauft 1,5 bis zwei Millionen Tonnen Diesel, Heizöl und Benzin. Der Umsatz war 2016 mit 666 Millionen Euro leicht steigend, das Vorsteuerergebnis mit 4,4 Millionen Euro nach plus 5,6 Millionen Euro allerdings negativ.

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