Möbelhäuser steckten 2018 weniger Geld in Werbung

Die Turbulenzen bei Kika/Leiner haben auch in der Werbebilanz Spuren hinterlassen
Die Handelshäuser stehen unangefochten an der Spitze der Top-Werber im Land. Rewe führt vor Spar und Lutz.

Ohne die großen Handelsketten wäre es in der Werbewirtschaft ziemlich finster, zeigt das Werbebarometer des Marketing-Forschungsinstituts Focus. Der Rewe-Konzern (Billa, Merkur, Bipa, Adeg, Penny) führt traditionell das Ranking der größten Werber im Land an (diesmal mit einem Brutowerbewert von 170 Millionen Euro). Auf den Rängen folgen Spar (151 Millionen) und Lutz. Wobei auffällt, dass die Welser Möbelhauskette ihr Werbebudget zuletzt empfindlich zusammengestrichen hat – „um sieben Prozent auf 140 Millionen Euro“, sagt Ronald Luisser vom Focus Institut. Grund dafür war wohl die Kika/Leiner-Krise, die dazu geführt hat, dass auch Konkurrenten weniger Geld in Werbemaßnahmen gepumpt haben. In Summe bewegt sich das Minus laut Luisser in einem Bereich von rund 30 Millionen Euro.

 

Möbelhäuser steckten 2018 weniger Geld in Werbung

Der Rewe-Konzern ist der größte Werber des Landes

Ferrero steigt aufs Gas

Dagegen hat der italienische Ferrero-Konzern (unter anderem Kinderschokolade, Nutella, Raffaello, Mon Cheri, duplo) seine Werbeausgaben in Österreich um 15 Prozent auf 70 Millionen Euro nach oben geschraubt und investiert nun eine Million mehr als der US-amerikanische Konsumgüterriese Procter&Gamble (unter anderem Gillette, Wick, Febreze oder Ariel).

Schaut man sich an, wohin all die Werbegelder fließen, bleibt der Print-Bereich mit einem Anteil von 46 Prozent Platzhirsch, gefolgt vom Fernsehen und der Onlinewerbung (28 bzw. 14 Prozent). Unter dem Strich wurden im Vorjahr landesweit 4,28 Milliarden Euro für klassische Werbung – also Printmedien, TV, Radio, Kino, Außenwerbung, Online, Suchmaschinen – ausgegeben. Das entspricht einem Plus von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2017 gab es allerdings auch eine Nationalratswahl und damit einen hohen Werbedruck seitens der Politik. Unter dem Strich meldet die Werbe-Branche damit ein Plus von 6,6 Prozent beim Bruttowerbewert.

Weniger gut gelaufen ist es im abgelaufenen Jahr beim Sponsoring von Großevents (-1,3 Prozent) und im Direct Marketing (-6,6 Prozent), zu dem unter anderem Mailings gehören. Für 2019 geht Focus von einem Werbeplus von 2,1 Prozent aus – die Zuwächse sollen vor allem aus dem Online-Bereich kommen.

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