Mobilfunkverband: Störungen werden seltener

Mobilfunkverband: Störungen werden seltener
Der Datenverbrauch ist in Österreich auch im vergangenen Jahr stark gestiegen. Die Post steigt indes in den Mobilfunk ein.
  • Der Datenverbrauch in Österreich stieg 2024 stark an, mit einem Großteil des Volumens über 5G.
  • Die heimischen Mobilfunkbetreiber investieren bis 2030 über 3 Mrd. Euro in den Netzausbau.
  • Die Post plant, als virtueller Betreiber eigene Mobilfunktarife anzubieten, basierend auf dem Netz von A1.

Rund 100.000 Kundinnen und Kunden des Mobilfunkanbieters Magenta waren in der Nacht auf Mittag von Störungen ihrer mobilen Datenverbindungen betroffen. Zu solchen Ausfällen aufgrund technischer Gebrechen könne es immer wieder kommen, sagte Mario Paier, Präsident des Forum Mobilkommunikation (FMK) und Technikchef beim Mobilfunker Drei, am Donnerstag.  Weil die heimischen Betreiber ihre Kapazitäten ausbauen und auch die Sicherheitsmaßnahmen verstärken, würden sie in Zukunft seltener vorkommen, sagte Paier. 

Das Angebot und die Qualität der Netze der österreichischen Mobilfunker beurteilten heimische Nutzer laut einer Umfrage des Branchenverbands mit "sehr gut". Das Datenvolumen im heimischen Mobilfunk ist jedenfalls auch im vergangenen Jahr stark gewachsen, auf knapp 5,5 Mrd. Gigabyte, 400 Millionen GB mehr als im Vorjahr. Mit 70 Prozent ist der Großteil davon auf Routerprodukte für die Internetnutzung zuhause zurückzuführen, führte Paier aus. 

4 von 10 GB über 5G

40 Prozent der Datenvolumina werden bereits über den neuen Mobilfunkstandard 5G abgewickelt. Mittlerweile werden 96 Prozent der Bevölkerung damit abgedeckt. Ohne 5G wäre das heimische Mobilfunknetz bereits zusammengebrochen, so der FMK-Präsident. Bis 2030 werden die drei großen heimischen Mobilfunkbetreiber über 3 Mrd. Euro in den Ausbau des Netzes investiert haben. 

Im vergangenen Jahr wurden 881 Mio. Euro in die heimische Mobilfunkinfrastruktur investiert. Mit einem Gesamtumsatz von 3,7 Mrd. Euro verzeichneten die Erlöse der heimischen Mobilfunker eine leichte Steigerung.

30 Mio. SIM-Karten im Umlauf

Insgesamt waren 2024 mehr als 30 Mio. aktive SIM-Karten im Umlauf, mehr als 4 Mio. mehr als im Jahr davor. Die Hälfte davon wird allerdings zur Kommunikation zwischen Maschinen im Internet der Dinge genutzt. 14 Mio. werden im Mobilfunk genutzt. Drei Viertel davon in Smartphones und ein Viertel in Routern für das Heim-Internet. 

Im Schnitt verfügen die Österreicher laut einer Umfrage des Branchenverbands über 6 digitale Geräte. Neben Smartphones seien das etwa Laptops, Tablets, aber auch TV-Geräte mit Internet-Anbindung, sagte FMK-Geschäftsführerin Margit Kropik. 

Mehr als 90 Prozent nutzen Whatsapp, mehr als 75 Prozent den Wecker

Wofür aber nutzen Mobilfunkkunden ihre Geräte? Daran hat sich im Vergelich zum Vorjahr wenig geändert. Der Messaging-Dienst Whatsapp (91 Prozent), Fotografieren (80 Prozent) und auch die Weckfunktion (76 Prozent) führen das Ranking wie bereits im vergangenen Jahr an. SMS werden vorwiegend von älteren Personen (ab 70 Jahren) verwendet, sagte Kropik. Knapp zwei Drittel nutzen ihr Smartphone auch als Kalender und für E-Mails, zur Erledigung von Bankgeschäften und zur Navigation. Immerhin noch 35 Prozent verwenden ihr Gerät auch für elktronische Amtswege oder als elektronischer Ausweis.

Post steigt in Mobilfunkmarkt an

Dass, wie am Donnerstag bekannt wurde, auch die Post  im kommenden Jahr als virtueller Betreiber eigene Mobilfunktarife anbieten will, wollte Paier nicht weiter kommentieren. Bisher hat die Post über ihre Filialen Tarife von A1 vertrieben. Der Vertrag läuft im kommenden Jahr aus. Für ihr Mobilfunkangebot will die Post aber das Netz auf das Netz von A1 zurückgreifen. Man habe sich nach einer Ausschreibung für den Bestbieter entschieden, sagte Post-Chef Walter Oblin. Mehr Wettbewerb für Endkunden sei immer gut, meinte der FMK-Präsident lediglich. 

Mit dem nächsten Mobilfunkstandard 6G rechnet Paier nicht vor 2030. Die Standardisierung habe bereits begonnen, bisher gebe es aber noch keine detaillierten Definitionen. Künstliche Intelligenz (KI) werde aber ein wesentlicher Bestandteil sein. Steigerungen soll es auch bei den Datenraten geben, so der FMK-Präsident. 

Kommentare