Millionenpleite eines bekannten IT-Unternehmens

„Bei greenpass werden wir von der einzigartigen Vision klimasicherer Immobilien und lebenswerter Städte angetrieben. Gegründet mit einer Leidenschaft für die Umwelt und einem Engagement für Spitzenleistungen, stehen wir seit über einem Jahrzehnt für Innovation“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Unsere Mission ist einfach und doch tiefgreifend: klimasichere Immobilien und lebenswerte Städte auf der ganzen Welt zu ermöglichen. Wir sind bestrebt, die einzigartigen Herausforderungen und Chancen zu verstehen, denen sich Immobilienakteure aufgrund des Klimawandels gegenübersehen, und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die nicht nur den unmittelbaren Bedarf decken, sondern auch die Grundlage für nachhaltiges Wachstum legen.“
Die Rede ist von der Greenpass GmbH, FN 493535m, mit Sitz in 1190 Wien. Sie hat am Handelsgericht in Wien einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingebracht. Das bestätigt Günther Moser von Creditreform dem KURIER. Zehn Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.
Die Gesellschaft wurde 2018 gegründet. Sie ist im Bereich der Entwicklung und Bereitstellung von Software- und Zertifizierungslösungen zur Bewertung, Optimierung und Dokumentation der Klimaresilienz und Nachhaltigkeit von Immobilien, Stadtquartieren und Freiräumen tätig.
Die Insolvenzursachen
Die aktuelle geopolitische Lage habe die Schuldnerin mit aller Härte getroffen. „Die Kostensteigerungen und daraus resultierende Zinserhöhungen und Unsicherheiten an den Kapitalmärkten haben zu einer deutlichen Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklungen in den für die Schuldnerin relevanten Zielmärten geführt“, heißt es weiters.„Geschäftspartner und Kunden mussten Einsparungen vornehmen, in moderne Neubau,- Sanierungs,- und Immobilienentwicklungsprogramme wurde weniger investiert. Strengere Kriterien bei der Vergabe von Darlehen (u. a. KIM-Verordnung) haben in den vergangenen Jahren die Finanzierung von Immobilienprojekten erschwert. Die Zurückhaltung am Immobilien- u. Bausektor führte dann zu einem Auftragsrückgang und Umsatzverlusten.“
Die Schuldnerin könne nun den laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr fristgerecht nachkommen, die Insolvenzantragstellung sei alternativlos gewesen.
Schulden und Vermögen
Die Passiva werden mit rund 2,1 Millionen Euro beziffert, die Aktiva mit 126.000 Euro.
Die Zukunft
Das Unternehmen soll fortführen werden, weitreichende Restrukturierungsmaßnahmen wurde bereits eingeleitet. Arbeitsplätze sollen abgebaut und unrentable Teilbetriebe eingestellt werden. Den Gläubigern soll ein Sanierungsplan mit einer Quote in Höhe von 20 Prozent angeboten werden.
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