Millionenpleite des Tankstellen-Betreibers Stiglechner - 640 Jobs betroffen

ARCHIVBILD/THEMENBILD: FALLENDE SPRITPREISE
"Unsere Tankstellen treten unter den Lizenzmarken „bp“, „Shell“ und „Eni“ sowie unter unserer eigenen Marke „IQ“ auf", so das Unternehmen.

"Seit einem Jahrhundert stehen Tankstellen im Zentrum unserer Tätigkeit. Mit dem Ziel, ein erfolgreiches Netzwerk an Tankstellen in ganz Österreich zu betreiben, sind wir der Aufrechterhaltung höchster Qualitätsstandards, der Kundenzufriedenheit und der kontinuierlichen Optimierung unserer Angebote verpflichtet. Unsere Tankstellen treten unter den Lizenzmarken „bp“, „Shell“ und „Eni“ sowie unter unseren eigenen Marke „IQ“ auf. Diese Vielfalt an Marken bieten eine breite Palette an Optionen, um den unterschiedlichen Präferenzen und Bedürfnissen des Marktes besser gerecht zu werden", heißt es auf der Firmen-Homepage."Rund 140 Tankstellen im gesamten Bundesgebiet. 60 % der Tankstellen in unserem Netz befinden sich in unserem Besitz und werden mit eigenem Tankstellenpersonal betrieben. 40 % der Stationen befinden sich im Besitz unserer selbständigen Tankstellenpartner und werden von Stiglechner mit hochwertigen Treibstoffen und Systemlösungen rund um die Tankstelle versorgt."

Der oberösterreichischen Diskontanksteller-Betreiber Stiglechner, der unter anderem die IQ-Tankstellen betreibt, ist insolvent. 640 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Zuerst haben die Oberösterreichischen Nachrichten darüber berichtet.

Der Mineralölhändler mit 140 Tankstellen sei zahlungsunfähig und werde beim Landesgericht Linz einen Insolvenzantrag einbringen, habe das Unternehmen bestätigt, hieß es. Stiglechner habe in den vergangenen beiden Jahren Millionen-Verluste geschrieben.

Durch die Auswirkungen der Coronakrise kam es zu starken Absatzeinbrüchen, zusätzlich erfolgten mit der hohen Inflation und dem Ölpreisverfall in den vergangenen Jahren auch für die Stiglechner-Gruppe unvorhergesehene Preissteigerungen“, erklärte das Unternehmen.  60 Prozent der Tankstellen sind im eigenen Besitz,  40 Stationen gehören  selbstständigen Partnern. Betroffen von der Insolvenz sind die Julius Stiglechner GmbH und die Stiglechner Tankstellen GmbH. Bei Ersterer sank der Umsatz im Vorjahr um rund 40 Millionen Euro auf 465,5 Millionen Euro. Der operative Verlust betrug 9,2 Millionen Euro. Im Jahr davor hatte der Verlust sogar 20,69 Millionen Euro betragen. Doch im Vorjahr ist der Schuldenberg um rund zehn Millionen Euro auf 154,6 Millionen Euro gestiegen. Die Stiglechner Tankstellen GmbH hat im Vorjahr 70,9 Mio. Euro umgesetzt und 17,7 Mio. Euro Schulden in den Büchern. 

Indes hat der Konzern Stiglechner Beteiligungs GmbH  698 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet und 170 Mio. Euro Schulden, davon 101 Mio. Euro bei Banken.

„Nach sorgfältiger Prüfung aller wirtschaftlichen Optionen musste festgestellt werden, dass eine Fortführung des Geschäftsbetriebs nicht mehr möglich ist“, hieß es. Die betroffenen Mitarbeiter seien bereits persönlich informiert worden. Ob das Unternehmen vom Insolvenzverwalter vorübergehend fortgeführt wird und die 640 Jobs erhalten bleiben, werde das Insolvenzverfahren in den kommenden Tagen zeigen

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