Mieten in Österreich steigen auch in Corona-Zeiten

In Österreich wohnen 43 Prozent auf Miete
In 8 von 12 Städten sind die Mieten weiter gestiegen: In Wien kostet der Quadratmeter im Schnitt 14 Euro - ein Plus von zwei Prozent.

Auch im Krisenjahr 2020 ist Wohnen in Österreich teurer geworden: In 9 von 12 untersuchten Städten steigt der Quadratmeterpreis bei Neuvermietungen trotz Corona-Pandemie im vergangenen Jahr weiter – darunter Wien mit einem Anstieg von 2 Prozent auf einen Preis von 14,00 Euro.

Auch in den teuersten Städten Innsbruck (17,70 Euro) und Salzburg (15,70 Euro) steigen die Mieten um jeweils 3 Prozent weiter. Zu diesem Ergebnis kommt immowelt.at, eines der führenden Immobilienportale Österreichs. Dafür wurden in einem Vorjahresvergleich die Angebotsmieten für Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) in den Landeshauptstädten und größten Städten Österreichs untersucht.

Wien: Anstieg um zwei Prozent seit 2019

Wien sortiert sich im Österreich-Vergleich mit 14,00 Euro pro Quadratmeter in die Top 5 der teuersten Städte ein. Seit 2019 steigen die Gesamtmieten in der Bundeshauptstadt von 13,70 Euro im Median um 2 Prozent. Trotz der hohen Strahlkraft als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ist ein sprunghafter Anstieg der Mietpreise nicht zu verzeichnen. Gründe dafür sind unter anderem der geförderte Wohnungsbau und der niedrige Richtwertmietzins.

Mit Ausnahme von Wien herrscht immer noch ein deutliches West-Ost-Gefälle bei den Mietpreisen: Die teuersten Städte Österreichs mit Preisen jenseits von 15 Euro pro Quadratmeter liegen in den westlichen Bundesländern Tirol, Salzburg und Vorarlberg – die günstigsten mit rund 10 Euro pro Quadratmeter im Osten in Niederösterreich, Kärnten und im Burgenland.

Teurer Westen: Innsbruck setzt sich weiter ab

Innsbruck ist mit einem Medianpreis von 17,70 Euro weiterhin mit Abstand die teuerste Stadt Österreichs. Seit 2019 (17,20 Euro) verteuert sich der Quadratmeter bei den Angebotsmieten um 3 Prozent. Preistreiber in der Tiroler Hauptstadt sind der begrenzte Bauplatz und Wohnungen mit meist gehobener Ausstattung. In den vergangenen Jahren konkurrierten dort Arbeitnehmer aus der lange Zeit boomenden Tourismusbranche mit Studenten der renommierten Universität um Wohnraum. Dass sich der Wohnmarkt durch den Einfluss von Corona nun anders entwickelt, zeichnet sich bisher nicht ab.

Ähnliches lässt sich in Salzburg, der zweitteuersten Stadt der Untersuchung, beobachten: Der Quadratmeter kostet dort im Median 15,70 Euro – ebenso ein Plus von 3 Prozent. Dicht dahinter folgt Dornbirn in Vorarlberg (15,50 Euro) mit einer Steigerung von 4 Prozent zum Vorjahr. Anders verhält es sich in der Vorarlberger Hauptstadt Bregenz: Nachdem die Mieten dort in den letzten Jahren stetig gestiegen sind, verzeichnet die Stadt am Bodensee 2020 eine minimale Preisanpassung auf 14,10 Euro (-1 Prozent).

Ostösterreich: zwischen Rückgang und Anstieg

Tendenziell werden die Mieten in Österreich günstiger, je weiter im Osten eine Stadt liegt. Trotz der höchsten Steigerung aller 12 Städte bleibt die burgenländische Landeshauptstadt Eisenstadt (+5 Prozent) mit 9,70 Euro die günstigste im Vergleich. In der kleinsten Landeshauptstadt steigt die Einwohnerzahl stetig an – auch die Nachfrage nach neuen Wohnungen erhöht sich dementsprechend. Aufgrund dessen werden mehr Wohnungen mit hochwertiger Ausstattung gebaut, was die Steigerung erklären kann.

Am zweitgünstigsten ist Wohnraum in Klagenfurt: Dort zahlen Mieter für den Quadratmeter im Median 9,90 Euro. Als einzige Stadt der Untersuchung verzeichnet die Hauptstadt Kärntens keine Veränderung zum Vorjahr. Ein moderater Rückgang der Mieten von 2 Prozent lässt sich in St. Pölten feststellen. Mieter zahlen dort für den Quadratmeter im Median 10,10 Euro.

Ausführliche Ergebnistabellen stehen auf immowelt.at zum Download bereit.

Berechnungsgrundlage

Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise in den 12 Städten waren auf immowelt.at inserierte Angebote. Dabei wurden ausschließlich Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der 2019 und 2020 angebotenen Wohnungen zwischen 40 und 120 Quadratmeter wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Die Mietpreise sind Gesamtmieten (Nettomieten inklusive Betriebskosten) bei Neuvermietung.

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