M wie Mietpreise: Privatmieter wohnen immer teurer

M wie Mietpreise: Privatmieter wohnen immer teurer
Privatwohnungen werden kostspieliger. Gefördertes Wohnen soll den Wucherpreisen Einhalt gebieten.

Wiener müssen für eine Mietwohnung immer mehr bezahlen. Vor allem am privaten Wohnungsmarkt ziehen die Preise teils rasant an.

Die Immobilienplattform Willhaben hat nun eine neue Auswertung veröffentlicht: Verglichen wurden die angebotenen Mietwohnungen von 2017 und 2018. Die Statistik zeigt unter anderem, in welchen Wiener Bezirken die Mieten im Jahr 2018 am meisten erhöht wurden.

Am exklusivsten wohnt man österreichweit in der Inneren Stadt: Durchschnittlich 19 Euro zahlt man pro Quadratmeter und Monat an den Eigentümer. Im Vergleich mit 2017 ein Anstieg von 1,3 Prozent. Auch in Mariahilf, Hietzing, in der Josefstadt und auf der Wieden bewegt sich die Erhöhung der Mieten bei rund einem Prozent – moderat im Vergleich zu anderen Bezirken.

M wie Mietpreise: Privatmieter wohnen immer teurer

Den höchsten Anstieg bei Privatmieten verzeichnet Simmering. Aber auch Liesing, Brigittenau und Favoriten haben aufgeholt.

Um 7,6 Prozent teurer

Denn in einigen Stadtteilen liegt die Mieterhöhung deutlich über der generellen Jahresinflation von zwei Prozent: So verlangten die Eigentümer in Simmering 7,6 Prozent mehr als im vergangenen Jahr – bundesweit der höchste Anstieg. Auch in Liesing, Brigittenau und Favoriten haben die Mieten deutlich angezogen: Über sechs Prozent mehr musste man für eine Mietwohnung dort bezahlen.

Die Donaustadt – mit knapp 15 € pro – Floridsdorf sowie Margareten liegen bei über plus vier Prozent. Meidling, die Leopoldstadt, Ottakring, Penzing, Fünfhaus, Landstraße und Döbling bei mehr als 2,5 Prozent.

Am geringsten erhöht haben sich die Mietpreise in Hernals, am Alsergrund und in Währing. Die Mieten dieser Bezirke verzeichneten eine Erhöhung von 0,5 Prozent und darunter.

Einen Rückgang gab es nur bei Mietwohnungen im siebten Bezirk: In Neubau zahlten die Mieter um 1,3 Prozent weniger für eine Privatwohnung. In 22 der 23 Bezirke wurden die Mieten somit erhöht.

Wien liegt damit im österreichweiten Trend – denn mehr als 80 Prozent der analysierten Bezirke in den acht Bundesländern (Vorarlberg wurde nicht ausgewertet) weisen eine Erhöhung auf. Im Schnitt liegt diese bei 1,8 Prozent. Ähnlich teuer wie in der Inneren Stadt in Wien ist der Quadratmeter in Tirol: Knappe 17 Euro zahlt man in Innsbruck. Auch Salzburg zieht nach: In der Stadt verlangt der Eigentümer etwas über 15 Euro pro Quadratmeter.

Der soziale Ausweg

Die Mietervereinigung Wien (siehe K wie Konflikte) untersuchte vom vergangenen November bis Februar die Mieten von 500 privaten Wohnungen. Mit eindeutigem Ergebnis: Bei 80 Prozent stellte die Vereinigung eine deutlich überhöhte Miete fest. Im Schnitt verlangten die Eigentümer 3,5 Euro pro Quadratmeter zu viel.

Um den Mietwuchern entgegenzuwirken, widmet sich die Stadt Wien immer mehr dem sozialen Wohnbau – dieser soll den Wienern leistbares Wohnen ermöglichen. Die Mieten der Gemeindebau-, Genossenschafts- und geförderten Wohnungen richten sich dabei nach dem sogenannten Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (siehe B wie Bauträger) und sollen daher nur der generellen jährlichen Inflation unterliegen.

Seit dem Jahr 2009 sind die Mietpreise (inklusive Betriebskosten) auch im Gemeindebau um rund einen Euro pro Quadratmeter gestiegen. In Genossenschaftswohnungen zahlen die Mieter etwa 1,3 Euro mehr als im Jahr 2009.

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