K wie Konflikte: Stampfen, Sesselrücken, spielende Kinder

K wie Konflikte: Stampfen, Sesselrücken, spielende Kinder
Die Servicestellen Wohnpartner und Mieterhilfe unterstützen, wenn sich Mieter in die Haare geraten.

Erst unlängst hatte Alexander Lehner wieder so einen Fall: Der Gruppenleiter des Wohnpartner-Teams der Bezirke 13 und 23 erhält die Beschwerde eines älteren Ehepaars. Die beiden wohnen in einem Gemeindebau, unter einer Familie mit drei Kindern. Sie hätten das ja eine Zeit lang mit angehört, aber nun sei es genug. Das Trampeln, das Schreien der Kinder, ja sogar das Sesselrücken sei unerträglich.

Austausch

Wie üblich bei einem Problem, das Mieter untereinander haben, hat der Gemeindebauverwalter Wiener Wohnen die Causa an die Wohnpartner weitergeleitet. Die mehr als 150 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Servicestelle der Stadt Wien sind bemüht, die Nachbarschaft im Gemeindebau zu stärken. Das machen sie mit Projekten wie „Willkommen Nachbar!“, BewohnerInnenzentren als Ort des Austauschs und auch mit Konfliktarbeit. In mehr als der Hälfte der Fälle haben die Beschwerden vordergründig mit Lärmbelästigung zu tun. Zunächst suchen die Wohnpartner-Mitarbeiter bei Konflikten das persönliche Gespräch – mit der beschwerdeführenden Partei und den mutmaßlichen Störenfrieden. Danach werden gemeinsam Maßnahmen diskutiert.

Unbekannter Nachbar

„In einem Großteil der Fälle sind die Gespräche aber schon das Ausschlaggebende“, sagt Lehner. „Der Nachbar als Unbekannter – das ist oft der Grund für Verstimmungen. Sobald eine Art der Bekanntschaft hergestellt ist, verschwinden häufig die Missverständnisse.“ Im Fall des älteren Ehepaars haben sich die Unstimmigkeiten rasch aufgelöst. Einerseits wurden Ruhezeiten vereinbart. Andererseits hat die Familie einen Teppich angeschafft, der das Trampeln und das Sesselrücken dämpfte.

Wer dagegen nicht mit den Nachbarn im Gemeindebau, sondern mit dem Vermieter Probleme hat, ist bei der Mieterhilfe der Stadt Wien richtig. Ein Service, das genutzt wird: Täglich werden rund 250 Beratungen durchgeführt. Vergangenes Jahr gab es insgesamt 67.500 Kontakte mit Kunden.

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