Mobilität: Mehr Kosten wegen Zersiedelung

Mobilität: Mehr Kosten wegen Zersiedelung
Mit einem Auto steigen die Mobilitätsausgaben für eine vierköpfige Familie um zwei Drittel.

Grundstücke außerhalb von Gemeinden oder Städten sind oft billiger als in den Ortszentren. Die Gemeinden hoffen durch die Umwidmung von Grün- in Bauland auf Zuzug oder die Ansiedelung von Unternehmen. Laut einer Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) haben Streusiedlungen wegen der schlechteren Umwelt- und Energiebilanz höhere Kosten als Bauten in Ortschaften und Städten. Die Ursache dafür sind nicht nur die deutlich höheren Erschließungskosten für Straßen, Kanäle, Trinkwasser und Strom, sondern auch das zusätzliche Verkehrsaufkommen.

Lange Wege

„Die täglichen Wegstrecken von Erwerbstätigen, die in Streusiedlungen leben, sind um mindestens 20 Prozent länger als die Wegstrecken jener, die im Ortskern wohnen“, verweist VCÖ-Verkehrsexperte Markus Gansterer auf Ergebnisse aus der Schweiz. Mit einem Auto steigen die Mobilitätskosten für eine vierköpfige Familie um zwei Drittel. Der VCÖ drängt darauf, dass bei Wohn- und Bürogebäuden künftig Fahrradabstellplätze verpflichtend vorgeschrieben werden und die Vorschreibung von Pkw-Abstellplätzen deutlich reduziert wird. Vor allem in Städten wie Wien oder Salzburg sind die Grundstückspreise und die Mieten deutlich gestiegen. Auch im Grüngürtel rund um Wien sind die Grundstückspreise sehr hoch.

Keine Förderung

Das macht es gemeinnützigen Bauträgern oft unmöglich, Projekte umzusetzen, weil Mittel aus der Wohnbauförderung nicht eingesetzt werden dürfen. Mehr Förderung für teure Projekte würde bedeuten, dass weniger zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden kann. In Wien wächst wegen des Zuzugs die Nachfrage nach leistbaren Wohnungen.

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