Mehr Geld für neue Aufsichtsräte der Hypo

Der Deutsche Herbert Walter wird Hypo-Aufsichtsratschef.
Das neue Gremium erhält mehr Geld. Spindelegger verteidigt höhere Kosten.

Die Krisenbank Hypo Alpe-Adria hat für den letzten Akt ihrer Lebensgeschichte einen neuen Aufsichtsrat erhalten. Am Dienstag wurde der deutsche Ex-Dresdner-Bank-Chef Herbert Walter zum neuen Vorsitzenden des Hypo-Aufsichtsrats ernannt.

Neben Walter wurden noch Wolfgang Hartmann (Vize), ehemals Risikovorstand der Commerzbank, Alois Hochegger, früher Vorstand der Kärntner Sparkasse, Regina Friedrich, Ex-Chefin einer Grazer Spedition, und Christine Sumper-Billinger, Geschäftsführerin des Bundesrechenzentrums, in den Hypo-Aufsichtsrat gewählt.

Dass dieses neue Gremium, das gegenüber dem vorangegangenen Hypo-Aufsichtsrat um ein Mitglied verkleinert wurde, mehr Geld erhält, hat umgehend Kritik ausgelöst. Finanzminister Michael Spindelegger verteidigte allerdings die etwas höheren Kosten. Laut Standard kostet der neue Aufsichtsrat um 20.000 Euro im Jahr mehr.

Mehr kosten wird künftig auch der Vorstand. Die Bank braucht – so der neue Aufsichtsrat-Vize Wolfgang Hartmann am Dienstag – einen eigenen Risikovorstand. Diese Funktion übt derzeit Vorstandschef Alexander Picker aus. Diese Doppelfunktion „geht“ laut Hartmann „gar nicht“. Beim Verkauf der Südosteuropa-Töchter will der Aufsichtsrat in den „nächsten zwei, drei Monaten“ die vorliegenden Angebote prüfen.

Viele Fragezeichen

Kommende Woche will die Regierung im Ministerrat das Sondergesetz zur Gründung der Bad Bank beschließen. Fix ist, dass die Bad Bank nun nicht mehr wie geplant in die ÖIAG kommt. Spindelegger sagte zum KURIER, es werde eine „Überbau“-Konstruktion geben, unter die möglicherweise auch andere Problembanken gruppiert werden. Angedacht werden auch Änderungen bei der Fimbag, der jetzigen ÖIAG-Bankentochter. Schwierig wird der geplante Haircut für die Hypo-Anleihe-Inhaber. Verfassungsrechtler Heinz Mayer erwartet Klagen der Anleger.

Kommentare