Mayr Melnhof Holz hat 2017 wieder besser abgeschnitten

Mayr Melnhof Holz profitierte von der stärkeren Nachfrage nach Holz am Bau.
Der Holzkonzern hat die schwierigen Zeiten endgültig überwunden und denkt an Wachstum.

Der steirische Holzkonzern Mayr Melnhof Holz hat im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von mehr als 545 Millionen Euro erzielt, der Gewinn liegt bei mehr als 52 Millionen Euro. Damit fasst das Unternehmen nach schwierigen Jahren wieder nachhaltig Tritt. Eine starke Entwicklung zeichnete sich bereits im Jahr davor ab. Zwar ging 2016 der Umsatz von 563 auf 532 Millionen Euro zurück, der Gewinn machte jedoch einen Sprung von 37 auf 51 Millionen Euro.

Zugute kam Mayr Melnhof der Trend zum Holzbau in Österreich, Deutschland und der Schweiz. "Brettsperrholz ist ein willkommener Baustoff für Architekten geworden", sagt Mayr-Melnhof-Holz-Vorstandsvorsitzender Richard Stralz. In diesem Bereich verzeichne das Unternehmen zweistellige Zuwachsraten, das Wachstum werde sich in den kommenden Jahren fortsetzen. "Das zeigt, das Holz am Bau wieder salonfähig geworden ist", freut sich Stralz. Die verhaltene Entwicklung der vergangenen Jahre sei vorbei, nun gehe richtig die Post ab.

2017 haben sich auch die Preise in den Bereichen Schnittholz, Weiterverarbeitung und Pellets erholt. "Wir konnten Preiserhöhungen umsetzen, die Rohmaterialpreise waren allerdings auch hoch", sagt Stralz.

Zu wenig Holz

Eine der größten Herausforderungen sei nach wie vor die Rohmaterialversorgung, da die Forstwirtschaft nicht genug einschlage. Im Bereich Weiterverarbeitung sei es nicht einfach gewesen, die ausreichenden Mengen zu produzieren, da die Kapazitäten nicht so schnell wie der Markt gewachsen seien.

Im laufenden Jahr will Stralz 35 bis 40 Millionen Euro auf alle Standorte verteilt investieren, um Kapazitätsengpässe zu beseitigen. Auch in Russland nimmt Mayr Melnhof Geld in die Hand, die politischen Spannungen mit dem Westen machen Stralz keine Sorgen. "Wir werden von Russland gut behandelt, auch weil wir einen hohen Exportanteil haben." Die Behörden und Gesetze seien sehr streng, man halte sich daran, es gebe keine Restriktionen. Das einzige Problem sei der volatile russische Rubel.

Gute Auslastung

Geht es nach Stralz, sollen heuer sowohl Umsatz als auch Gewinn im einstelligen Bereich zulegen. Bei den Kosten werden man nicht mehr sehr viel einsparen können, Gewinnsteigerungen seien nun nur noch durch Wachstum möglich.

Die gesamte Branche erlebe derzeit eine sehr freundliche Konjunktur, sie sei besser ausgelastet als in den vergangenen Jahren. Im Sägebereich und bei Brettschnittholz gebe es zwar nach wie vor Überkapazitäten, doch sei auch hier die Auslastung mittlerweile besser. Die Hochkonjunktur in der Holzbranche sollte angesichts zahlreicher Bauvorhaben auch heuer anhalten.

Großes Comeback

Durch konsequente Kostenmaßnahmen und die Konzentration auf Geschäfte mit hohen Margen hat Stralz den defizitären Holzriesen mit 1615 Mitarbeitern wieder in die Gewinnzone gebracht. 2012 schrieb das Unternehmen 60 Millionen Euro Verlust, Alleineigentümer Franz Mayr-Melnhof-Saurau musste 2013 Kapital zuschießen. Danach ging es in großen Schritten bergauf. Die Nettoverschuldung sank von 250 auf 105 Millionen Euro, Ende 2017 ist sie auf unter 100 Millionen gesunken.

Stralz sieht Mayr Melnhof gut aufgestellt, auch eine allfällige Delle in der Konjunktur sollte dem Unternehmen nichts anhaben. Zu einem Szenario wie vor fünf Jahren sollte es nicht mehr kommen.

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