Massiver Kursrutsch an der Wiener Börse vorbörslich erwartet

Massiver Kursrutsch an der Wiener Börse vorbörslich erwartet
Saudi-Arabien fährt Ölproduktion stark hoch und erklärt Russland Preiskrieg.

An der Wiener Börse dürfte die Handelswoche am Montag mit massiven Verlusten beginnen. Eine Bankenindikation auf den heimischen Leitindex ATX sah ihn zuletzt um satte neun Prozent tiefer. Auch seine europäischen Pendants dürften stark belastet in den Handel starten.

Im Mittelpunkt steht am Berichtstag der Ölpreis, der in der Nacht von Sonntag auf Montag enorme Verluste verzeichnete. Der Grund hierfür liegt bei Saudi-Arabien. Das Königreich hat nach dem Scheitern der Gespräche zwischen der OPEC und Russland über eine gemeinsame Förderbremse seine Produktion stark hochgefahren und Russland einen Preiskrieg erklärt. Der Ölpreis brach um 30 Prozent ein - der größte Rückgang seit Jänner 1991 zu Beginn des ersten Golfkrieges.

Im asiatischen Handel wurden daraufhin satte Verluste verzeichnet. Der Nikkei-225 in Tokio rutschte um mehr als fünf Prozent ab. Aber auch Futures auf die US-Indizes signalisierten zuletzt einen Einbruch. Der Terminkontrakt auf den Dow Jones deutete einen Kursrutsch von mehr 1.300 Punkten an.

Aber auch das Coronavirus bleibt im Mittelpunkt des Geschehens: "Die Angst vor dem Virus beherrschst das Geschehen an den Finanzmärkten und dies führt zu einem Abverkauf bei Aktien und entsprechend hoher Nachfrage nach Safe-Haven-Assets", kommentierte Ralf Umlauf der Helaba in seinem Tagesausblick. Obwohl in China die Infektionszahl ein Plateau erreicht zu haben scheine, rolle die Corona-Welle weiter und noch sei nicht abzusehen, wann dies ein Ende habe, fügte der Analyst hinzu.

Am Freitag hatte der ATX um 3,87 Prozent schwächer bei 2.615,56 Punkten geschlossen. Als Hauptbelastungsmerkmal hatte sich zu Wochenschluss das Coronavirus erwiesen: So sprachen Experten bereits über mögliche wirtschaftliche Folgen für das chinesische Wirtschaftswachstum, das im laufenden Quartal deutlich von 3,5 Prozent nach 6,0 Prozent im Vorjahr zurückgehen soll. Zudem fiel die US-Handelsbilanz im Jänner geringer aus als erwartet worden war.

Die einzigen Kursgewinner im prime market am Freitag:

Marinomed         +1,57% 97,00 Euro
Kapsch TrafficCom +0,98% 20,60 Euro

Die größten Kursverlierer im prime market am Freitag:

Do&Co       -10,67% 67,00 Euro
voestalpine -6,96%  17,85 Euro
Zumtobel    -6,83%  7,09 Euro 

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