Marode Fluglinie: Atlantia soll Alitalia retten

Die Alitalia soll wieder in staatliche Hände.
Umstrittener Konzern bekam von Italiens Regierung den Zuschlag und steigt bei der Fluglinie ein.

Infrastrukturholding Atlantia tritt dem Konsortium bei, das die marode italienische Fluggesellschaft Alitalia übernehmen soll. „Wir haben die Grundlage für einen soliden industriellen Plan zum Neustart der Alitalia gelegt. Wir haben eine Lösung gefunden und dies ist ein großartiges Resultat“, kommentierte Vizepremier und Industrieminister Luigi Di Maio, der seit Monaten an einer Lösung für die marode Fluggesellschaft Alitalia arbeitete.

Er bestätigte, dass die staatliche Eisenbahngesellschaft Ferrovie dello Stato (FS) sowie das Wirtschaftsministerium zusammen über 50 Prozent an der neuen Gesellschaft halten werden, die die Alitalia übernimmt. Dies sei eine Garantie für den Erhalt der Jobs bei dem Ex-Monopolisten, der über 11.000 Personen beschäftigt. Als industrieller Partner soll die US-Fluglinie Delta an Bord gehen.

Kritik wegen Genua

Die Atlantia-Gesellschaft ist Mutterkonzern der Autobahngesellschaft „Autostrade per l'Italia“ (ASPI), die nach dem Einsturz der Brücke in Genua im vergangenen August mit 43 Toten scharf kritisiert wird. Verkehrsminister Danilo Toninelli fordert den Konzessionsentzug für ASPI, die 3.000 Kilometer Autobahn in Italien betreibt.

Gegen Atlantia-Chef Giovanni Castellucci laufen Ermittlungen wegen Fahrlässigkeit bei den Instandhaltungsarbeiten der Brücke in Genua.

Gespräche über neue Eigentümer standen bei der gebeutelten Airline Alitalia seit Jahren mehr oder weniger auf der Tagesordnung. 2018 scheiterten Verhandlungen mit der Lufthansa und Easyjet, dann legten die italienischen Staatsbahnen ein verbindliches Angebot. Das Datum für den Verkauf wurde aber mehrmals nach hinten verschoben.

2017 wurde der einst stolze Monopolist unter Insolvenzverwaltung gestellt.

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