MAN: Sparplan würde fast jeden zweiten Arbeitsplatz vernichten - auch in Steyr

Ein MAN Lkw.
Die Belegschaft werde nicht für schwere Managementfehler büßen, sondern Widerstand gegen den Stellabbau leisten, so der Betriebsrat.

Der krisengeschüttelte deutsche Lkw- und Bus-Hersteller MAN muss sich beim geplanten Stellenabbau auf heftigen Widerstand der Arbeitnehmer einstellen. Der deutsche MAN-Betriebsrat kritisierte die vom Vorstand angekündigte Streichung von bis zu 9.500 Arbeitsplätzen ungewöhnlich scharf. "Das sind Management-Konzepte von tief unten aus der Mottenkiste", erklärte Betriebsratschef Saki Stimoniaris.

Die Belegschaft werde nicht für schwere Managementfehler büßen, sondern Widerstand gegen den Stellabbau leisten. Er forderte den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und kündigte an, dem Vorstand eigene Vorstellungen zur Zukunft von MAN vorzulegen. Der Plan des Managements würde in Deutschland und Österreich "fast jeden zweiten Arbeitsplatz vernichten".

Auch das Land Oberösterreich ist alarmiert. „Sofort nach der Ankündigungen des MAN-Konzerns, dass es weltweit Umstrukturierungsmaßnahmen geben soll, die auch den MAN-Standort in Steyr betreffen könnten, haben wir mit MAN-Steyr-Geschäftsführer Karl-Heinz Rauscher Kontakt aufgenommen. Wir hoffen auf einen Erhalt des Standorts Steyr, wofür aus unserer Sicht auch gute Argumente sprechen, insbesondere umfangreiche Investitionen in jüngerer Zeit und die hohe Qualität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei MAN Steyr“, betonen Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner. „Seitens des Landes sind wir in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung von MAN Steyr und zu standortpolitischen Unterstützungsmaßnahmen bereit."

„Jetzt müssen die Ergebnisse der Verhandlungen über die Umstrukturierungen abgewartet werden. Aus unserer Sicht sprechen viele gute Gründe für einen Erhalt des Standorts Steyr, der mit der Fertigung der gesamten Leichten und Mittleren MAN-Lkw-Baureihe, von Sonderfahrzeugen und Fahrerhäusern sowie insbesondere auch dem Bau von Lkw mit Elektromotorisierung eine wichtige Rolle, nicht nur am Wirtschaftsstandort OÖ, sondern insbesondere auch im MAN-Konzern spielt. Gerade in jüngerer Zeit wurde hier viel investiert und der Standort Steyr punktet auch mit seiner hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, unterstreichen LH Stelzer und LR Achleitner.

„Selbstverständlich steht auch das Land OÖ im Rahmen seiner Möglichkeiten zu standortpolitischen Unterstützungsmaßnahmen bereit. Sollte es tatsächlich zu einem Personalabbau kommen, dann wird das Land OÖ auch die betroffenen MAN-Beschäftigten bestmöglich unterstützen, etwa im Rahmen einer Stiftungslösung, um mit Qualifizierungsmaßnahmen den Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Das Land OÖ hat mit seinem ‚Oberösterreich-Paket‘ auch die finanziellen Voraussetzungen geschaffen, um hier rasch helfen zu können“, betonen Landeshauptmann Mag, Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.

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