Luxus schwächelt: Gucci in der Krise

Luxus schwächelt: Gucci in der Krise
Weltweit stottern die Konjunkturmotoren. Das spürt das Luxussegment. Gucci etwa fährt 23 Prozent weniger Umsatz ein.

Zusammenfassung

Wir nutzen künstliche Intelligenz, um Zusammenfassungen unserer Artikel zu erstellen. Jeder Text wird vor der Veröffentlichung von einem Redakteur geprüft.
  • Kering verzeichnete einen Umsatzrückgang von 12 % und einen Gewinnrückgang von 29 % im letzten Jahr, hauptsächlich aufgrund schwacher Nachfrage und Problemen bei Gucci.
  • Gucci erlitt einen Umsatzrückgang von 23 %, was auf eine Nachfrageschwäche in wichtigen Märkten wie China zurückzuführen ist, und sucht nun nach einem neuen Kreativdirektor.
  • Coty senkt seine Gewinnprognose aufgrund einer verlangsamten Nachfrage und straffen Lagerhaltungen im US-Markt, was zu einem Rückgang der Aktien um 4 % führte.

Die Luxusbranche bekommt momentan angesichts der in vielen Ländern schlecht laufenden Konjunktur eine allgemeine Nachfrageschwäche nach Lederwaren, Schmuck und Mode zu spüren. Vor allem in China laufen die Geschäfte schleppend, Kaufzurückhaltung macht sich breit. Vor der Corona-Pandemie erzielten die Konzerne dank der Konsumlaune in Asien Rekordgewinne. Doch die Volksrepublik ist seit Corona nicht mehr wirklich in den Tritt gekommen. 

Das sorgt beim Pariser Luxusgüterkonzern Kering für Gewinneinbrüche. Hier musste vor allem das italienische Flaggschiff-Label Gucci, das fast die Hälfte des Konzernumsatzes und etwa zwei Drittel des Gewinns ausmacht, Federn lassen.  Der Umsatz der Marke brach im Jahr 2024 um 23 Prozent ein - auf 7,6 Milliarden Euro. Das italienische Luxuslabel befindet sich seit einiger Zeit finanziell in schwierigen Fahrwassern. 

"Schwieriges Jahr"

Die Erlöse von Kering sanken im Vorjahr um 12 Prozent auf 17,2 Mrd. Euro, der operative Gewinn (Ebitda) fiel um 29 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro.

Kering-Chef Francois-Henri Pinault sprach von einem "schwierigen Jahr", zeigte sich aber vom Erfolg des eingeleiteten Umbaus und der strafferen Abläufe überzeugt. Kering sei an einem Punkt der Stabilisierung, von dem aus wieder Wachstum angestrebt werde. "Überall im Konzern und vor allem bei Gucci haben wir wichtige Entscheidungen getroffen", betonte Pinault. Mit einer geschärften Produktstrategie sowie Vertriebs- und Effizienzverbesserungen sei er zuversichtlich, den französischen Konzern mit seinen Marken Gucci, Yves Saint Laurent, Balenciaga oder Bottega Veneta schrittweise wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Außerdem versucht Kering durch einen Einstellungsstopp zu sparen und die Lieferketten zu optimieren. Rivale LVMH will am Freitag seine Zahlen vorlegen.

Kreativdirektor gefeuert

Auch Finanzchefin Armelle Poulou sieht einen Hoffnungsschimmer. Zum Jahresende seien langsam Verbesserungen bei chinesischen Kunden, die wegen der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten mit dem Kauf von Luxusartikeln zögerten, sowie in den USA zu verzeichnen gewesen, sagte die Managerin. 

Vorige Woche wurde Gucci-Kreativdirektor Sabato De Sarno gefeuert und sucht nun einen neuen Designer, der solvente Käufer anlockt. Der Vorstand werde nun eine neue künstlerische Leitung auswählen. Diese werde dann zusammen mit Gucci-Chef Stefano Cantino das Luxus-Label "zu einer erneuerten Modeführerschaft und nachhaltigem Wachstum führen", hatte die stellvertretende Vorstandschefin Francesca Bellettini vergangene Woche versichert.

Marketing-Experte Cantino hatte Anfang des Jahres das Ruder übernommen und soll die Sanierung der wichtigsten Marke des Konzerns voranbringen. Er löste Jean-François Palus ab, der erst im Juli 2023 zum Chef von Gucci ernannt worden war. 

Kosmetikfirma Coty revidiert die Prognose nach unten

Der US-Kosmetikhersteller Coty, der etwa Düfte der Marken Gucci und Hugo Boss führt, revidiert die Prognose nach unten. Das Unternehmen rechnet für heuer mit einem Gewinn je Aktie von 50 bis 52 Cent. Zuvor war Coty von 54 bis 57 Cent ausgegangen. Grund seien eine Verlangsamung der Nachfrage nach Kosmetika für den US-Massenmarkt, eine straffe Lagerhaltung der Einzelhändler, die Schließung von Drogerien sowie schwache Besucherzahlen in Kaufhäusern, so Coty am Montag.

Der Nettoumsatz des von der deutschen Unternehmerfamilie Reimann kontrollierten Unternehmen sank im zweiten Quartal von 1,73 Mrd. auf 1,67 Mrd. Dollar (1,62 Mrd. Euro). Coty-Aktien gaben im nachbörslichen Handel um 4 Prozent nach. Im vergangenen Jahr haben die Anteilsscheine knapp 44 Prozent verloren.

Kommentare