China startet ins Jahr der Schlange: "Die Stimmung ist gedrückt"

Zusammenfassung
- Das "Jahr der Schlange" beginnt am 29. Jänner, es ist die Hauptreisezeit in China
- Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Peking über die aktuelle Stimmungslage in der Hauptstadt
- Heimischer Tourismus könnte von steigendem Interesse an Auslandsreisen profitieren
Das „Jahr der Schlange“ wird von Menschenschlangen eingeläutet: Millionen Chinesen stürmen dieser Tage Bahnhöfe und Flughäfen, um während der 15 Feiertage rund um das Chinesische Neujahr („Frühlingsfest“) ihre Familien zu besuchen. In der Nacht auf Mittwoch, den 29. Jänner, beginnt nach dem Mondkalender das Jahr der Holzschlange, das bis 16. Februar 2026 dauert.
Es löst das symbolträchtige Jahr des Drachens ab, das für Aufbruch und Stärke stand, was sich aber aus wirtschaftlicher Sicht nicht erfüllt hat. Die Schlange steht für Intuition, Weisheit und Anpassungsfähigkeit. Es sollte also eine ruhige Phase eingeleitet werden. Schlangen beobachten genau das Geschehen um sie herum, sind eher zurückhaltend und agieren mit Bedacht.
Bedeutung
Im chinesischen Horoskop wird jedes Jahr einem Tier zugeordnet. 2025 ist das Jahr der Schlange. Die Schlange ist ein Symbol für Weisheit, Intuition und Anpassungsfähigkeit. Menschen, die im Jahr der Schlange geboren werden, sind eher zurückhaltend, schließen aber feste Freundschaften. Die größte Schwäche ist der Neid.
Mondkalender
Das chinesische Neujahr („Frühlingsfest“) fällt nach dem chinesischen Mondkalender immer auf den Neumond zwischen 21. Jänner und 20. Februar. Das Fest dauert offiziell 7 Tage (gesetzliche Feiertage in China), wobei die traditionellen Feierlichkeiten oft bis zu 15 Tage andauern und mit dem Laternenfest enden.
Maue Stimmung
Tatsächlich hält sich im Vergleich zum Vorjahr die Feierlaune in Grenzen, berichtet Franz Rößler, Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Peking, dem KURIER. „Die Stimmung in Peking ist etwas gedrückt, das mit offiziell fünf Prozent angegebene Wirtschaftswachstum ist nicht wirklich spürbar.“

Die Menschen seien verunsichert über die Zukunft und würden lieber den Gürtel enger schnallen. „In vielen Einkaufszentren sind unter der Woche keine Menschen oder es stehen Geschäfte leer oder sie werden in Cafés oder Restaurants umgewandelt, weil Essen ist bei Chinesen und Chinesinnen ja immer angesagt“, schildert Rößler die Lage.
Die chinesische Industrieproduktion ist im Jänner überraschend geschrumpft. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel von 50,1 im Dezember auf 49,1 im Jänner. Ein Wert unter 50 Punkten signalisiert einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. Analysten hatten im Schnitt mit 50,1 Punkten gerechnet.
Der Wert ist der niedrigste seit August und erhöht den Druck auf die chinesische Regierung, die Wirtschaft mit neuen Konjunkturmaßnahmen anzukurbeln. Vor allem die schwache Binnennachfrage bereitet den Experten Sorgen.
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