Anlage in Kunst
Wie bei jeder Anlageform ist jedoch auch bei Investments in Kunst zumindest ein Grundwissen erforderlich. „Mit den meisten Anlageformen muss man sich intensiv beschäftigen. Man muss sich in der Börse auskennen und deren Zusammenhänge verstehen, die Marktsituation bei Immobilien analysieren und in diesem hart umkämpften Feld etwas Geeignetes finden. Sich mit dem Schönen zu beschäftigen und sich in Richtung Kunst zu bilden, macht viele Menschen wesentlich glücklicher als sich mit Zahlen herumzuschlagen“, erklärt Kunsthändler Nikolaus Kolhammer und weiter: „Dass man mit dem Kauf von Kunst sein Geld gewinnbringend anlegen kann, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Große Banken haben fast alle Kunst als Anlageform für sich selbst gewählt. Viele Anleger investieren in Kunst auch, um ihre Anlageformen zu diversifizieren.“
Kolhammer rät: „Wenn Sie investieren, kaufen Sie lieber ein Objekt von höherer Qualität als drei Vergleichbare um einen geringeren Preis. Hier gilt: Qualität vor Quantität. Hüten Sie sich vor beschädigten Kunstobjekten. Kunst sollten Sie mindestens sieben Jahre behalten, bevor sie diese verkaufen. Wenn Sie es davor tun, ist es meist spekulativ und nicht wirklich als langfristige Anlage zu sehen.“
Wertbeständig & schön
In den vergangenen Jahren haben auch Schmuck und Juwelen als alternative Anlagemöglichkeit zu Aktien und Anleihen an Bedeutung gewonnen. „Das Bewusstsein dahingehend ist deutlich gestiegen. Erfreulicherweise denken auch immer Jüngere ab 30 daran, schönes, schlichtes mit wertvollem, beständigem zu verbinden“, erklärt Astrid Fialka-Herics, Expertin für Schmuck und Juwelen im Dorotheum.
Bei der Wertbestimmung von Schmuck und Juwelen spielt auch die Herkunft und Geschichte der Stücke eine Rolle, wenn sie schlüssig und beweisbar ist. Wichtig ist vor allem bei Uhren die Vorlage von Papieren und der Schachtel. Bei beiden Bereichen zählt aber auch wesentlich der Gesamtzustand der Stücke, der einwandfrei sein muss und keine Beschädigungen aufweisen darf. Was würde die Expertin jemandem raten, der Geld in Schmuck oder Juwelen anlegen möchte?
„Kaufen Sie entweder lose Steine (mit Expertise und Nachweis, Anm.), bevorzugt Diamanten oder Farbsteine oder bei Schmuck, sodass man ihn auch wirklich tragen möchte und dann auch trägt. Das Schöne an Schmuck ist ja, dass Vintageschmuck nicht nur hoch im Kurs steht, sondern auch der Ökologiegedanke eine Rolle spielt: es werden keine neuen Ressourcen benötigt. Jedenfalls wichtig ist zu Experten zu gehen und nicht irgendjemandem beim Kauf zu vertrauen!“
Diamanten im Portfolio
Auch wer sich für Diamanten als Anlagemöglichkeit entscheidet, muss einiges beachten. Als Anlagediamanten gelten nach internationalen gemmologischen Standards zertifizierte Diamanten, die entweder per Laser mit der zugehörigen Zertifikatsnummer versehen wurden oder in einer Plexiglas-Schutzhülle so eingeschweißt sind, dass sie dem zugehörigen Zertifikat jederzeit zuzuordnen sind. Anlagediamanten sind ab einer Größe von einem bis zwei Karat als reine Wertanlage interessant. Diamanten eigenen sich allerdings nicht als kurzfristiges Investment oder zur Spekulation. Denn der Handel ist schwierig und es entstehen Kosten bei Kauf und Verkauf. Diamanten sind zudem nicht, wie Gold oder Silber, von der Mehrwertsteuer befreit, Als langfristige Geldanlage eignen sich Diamanten, wenn sie zur Diversifikation dem Anlageportfolio beigemengt werden und vor starken Einbrüchen schützen sollen.
Gold als sicherer Hafen
Auch Gold als Investitionsmöglichkeit erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Hat es doch seit Jahrhunderten einen beständigen Ruf als perfekte Geldanlage, besonders in Krisenzeiten. Investitionen in Gold gelten als
sicherer Hafen. Anleger können Gold sowohl physisch in Form von Barren und Münzen kaufen, als auch über die Börse darin investieren. Besonders seit dem Krieg in der Ukraine und der hohen Inflation kommen Goldhändler der Nachfrage kaum hinterher. Der Wert des Goldes hat sich in den vergangenen fünf Jahren um 45 Prozent gesteigert. Gold eignet sich im Anlageportfolio zur Risikostreuung. Durch die oft den Aktienkursen entgegengesetzte Goldwertentwicklung können Portfolio-Verluste im Fall einer Wirtschaftskrise abgemildert werden.
Eine weitere Möglichkeit zur Anlage in Sachwerte stellen Classic Cars dar. Für Sammler kommt hier, wie bei kaum einem anderen Anlageobjekt, die emotionale Komponente dazu. Sportwagen lassen kaum jemanden kalt. Es braucht ein gewisses Maß an Leidenschaft um sich einen Oldtimer bzw. ein Sammlerfahrzeug zuzulegen. Man kann sie fahren, erleben, an ihnen arbeiten. Ein altes Auto ist immer auch ein Stück weit Lebenseinstellung, quasi ein Lifestyle.
Die Eignung als Anlageobjekt ist klar mit Ja zu beantworten. Bei entsprechender Wartung ist ein Preisverfall unwahrscheinlich. Und die Autos steigen im Wert, da die vorhandenen Exemplare von Jahr zu Jahr weniger werden. Wobei es auch hier Bewegungen am Markt gibt. Preisentscheidend sind die Seltenheit und der Zustand des Autos. Deshalb sollte man auch hier unbedingt auf die Expertise von Experten vertrauen.
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