Luxus-Shop: Rolex bringt City zum Glänzen
Dunkler Parkett, Marmorböden, viel Panzerglas, hinter dem schillernde Juwelen und teure Uhren ausgestellt sind: Gestern wurde das größte Geschäft für hochwertige Uhren und Juwelen mit der ersten Rolex Boutique in Österreich am Wiener Graben/Ecke Tuchlauben eröffnet. Es wird geklotzt, nicht gekleckert. Im Rolex-Bereich soll "Aqua-Glas" mit Wellenmotiven und Flachbildschirmen, auf denen Wasserwelten flimmern, beruhigend wirken. Bei Preisen von bis zu 120.000 Euro für eine Uhr ist das wohl mitunter nötig.
"Es braucht schon erhebliche Investitionen, um Luxus glaubhaft zu verkaufen", formuliert es Shop-Eigentümer Hermann Gmeiner-Wagner. Der Juwelier hat fünf Millionen Euro in seinen neuen Shop gesteckt. Allein eine Million Euro sind in die Sicherheitsvorkehrungen geflossen - vom Panzerglas über die Tresore bis zum Rollbalken.
Wertsteigerung
Wagner ist einer von acht Rolex-Händlern in Österreich und der erste mit einer eigenen Boutique. Für eine Rolex zahlen Kunden im Durchschnitt 5500 Euro, nach oben hin gibt es so gut wie keine Grenzen. Sieben von zehn Kunden in seinen Juwelier-Geschäften sind Österreicher. Und laut einer Karmasin-Umfrage dienen für rund ein Viertel der Befragten Uhren und Schmuck auch als Geldanlage. Rolex - Erfinder der wasserdichten Uhr und eine der führenden Uhrenmarken - steht auf der Liste ganz oben. Wer sich etwa vor 20 Jahren eine Rolex Daytona Stahl gekauft hat, hat das Geld gut angelegt, erklärt Gmeiner-Wagner: "Damals hat sie 12.000 Schilling gekostet, heute wird sie um bis zu 26.000 Euro gehandelt."
Über mangelnde Geschäfte kann sich der Juwelier derzeit nicht beschweren. "Im Vorjahr hatten wir ein Umsatzplus von 30 Prozent, vor allem weil teurere Stücke gekauft wurden." Das teuerste Teil im neuen Wagner-Store am Graben - in dem zwölf Uhrenmarken vertrieben werden - ist übrigens keine Uhr, sondern eine Kette. Wer das Diamant-Collier haben will, muss 1,2 Millionen Euro parat haben. Für das laufende Geschäftsjahr (per Ende März) peilt Gmeiner-Wagner, der das Familienunternehmen in dritter Generation führt, einen Gesamtumsatz - inklusive dem neuen Geschäft - von 35 Millionen Euro an.
Uhren
Mehr als die Hälfte des Umsatzes macht er mit Uhren - und deren Preise steigen: "Das hängt auch damit zusammen, dass der Kurs des Schweizer Franken steigt," erklärt Gmeiner-Wagner. Denn Luxusuhren von Breitling bis Lange&Söhne werden nach wie vor "ausnahmslos in der Schweiz produziert". Im Durchschnitt sind Uhren laut seiner Schätzung in den vergangenen zwei Jahren um zehn bis zwölf Prozent teurer geworden. Auch wegen dem höheren Goldpreis und der steigenden Nachfrage aus China und Fernost.
Die Beratungsfirma Bain & Company schätzt, dass der Markt für teure Uhren und Schmuck heuer weltweit um zehn Prozent wachsen und eine Rekordmarke von 191 Milliarden Euro erreichen wird. Neben den USA und Europa wird das Wachstum vor allem von China, Russland und Brasilien getrieben. Die Chinesen halten bei den Ausgaben für Luxusartikel bereits bei einem Anteil von zwanzig Prozent.
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