Lohnkonflikt: Streik im Handel, 8. Runde bei Metallern
Erstmalig wird im heimischen Handel gestreikt. Zwar sind vorerst nur kürzere, stundenweise Warnstreiks geplant, doch sind immerhin 300 Betriebe im Groß- und Einzelhandel betroffen – darunter Supermärkte, Modegeschäfte oder Buchläden.
Und, der erste Einkaufssamstag ist dabei. Denn ab Donnerstag bis zum 3. Dezember sollen die Streiks stattfinden. Erst am 5. oder 6. Dezember wird weiter verhandelt.
Die Arbeitnehmer – vertreten durch die GPA – haben ihre ursprüngliche Forderung von 11 auf 9,4 Prozent plus einen Fixbetrag von 15 Euro reduziert. Die Arbeitgeber bieten für die rund 430.000 Angestellten im Handel statt fünf mittlerweile sechs Prozent sowie eine Einmalzahlung von 1.000 Euro (statt bisher 800 Euro).
Fahrradboten und Metaller
Frisch begonnen wurden am Mittwoch die Lohnverhandlungen bei den Fahrradboten. Für sie ist die Gewerkschaft vida zuständig. Sie fordert unter anderem einen Erhöhung des monatlichen Mindestlohns auf 2.000 Euro brutto.
Das Hauptaugenmerk dürfte am Donnerstag aber neuerlich auf den Metallern liegen, die zu ihrer mittlerweile achten Verhandlungsrunde zusammen kommen. „Wir wollen einen Abschluss schaffen“, sagte ein Gewerkschafter durchaus optimistisch gestimmt im Vorfeld. Nötigenfalls werde am Freitag gleich weiter verhandelt und erstmalig habe man auch alle Fachverbände zusammen getrommelt, um einen eventuellen Abschluss in der federführenden Metalltechnischen Industrie (FMTI) sogleich in allen Teilbereichen umsetzen zu können.
Auch längere Streiks möglich
Gelingt bei den Metallern jedoch wieder keine Einigung, sollen die bisherigen 24-stündigen Streiks an Standorten in ganz Österreich noch einmal stark ausgeweitet werden. Aber noch nicht auf einen unbefristeten Streik, denn ein solcher gilt als mögliche letzte Stufe auf der Eskalationsleiter nach oben.
Der letzte Vorschlag der Metaller-Arbeitgeber liegt bei sechs Prozent plus einer Einmalzahlung von 1.200 Euro. Doch Einmalzahlungen lehnt die Gewerkschaft bisher strikt ab, sie seien nicht nachhaltig, fehlten also im kommenden Jahr wieder in der Lohn-Basis. Daher fordern die Arbeitnehmer – vertreten durch die Pro-Ge und die GPA – weiterhin ein Lohnplus von 10,6 Prozent. Ursprünglich waren es 11,6 Prozent gewesen.
Kommentare