Lichtblicke bei Zumtobel: Mehr Gewinn trotz Corona

Zumtobel-CEO Alfred Felder
Leichtes Umsatzminus, aber bestes Jahresergebnis seit zehn Jahren, auch dank steuerlicher Gründe.

Dank eines starken vierten Quartals konnte der Vorarlberger Leuchtenkonzern Zumtobel das Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende April) mit einem deutlichen Gewinnanstieg gegenüber dem Vorjahr abschließen. Das Jahresergebnis legte von 14,5 auf 45,6 Mio. Euro zu. Gründe für das deutliche Gewinnplus seien neben der besseren Geschäftsentwicklung, geringere Restrukturierungskosten sowie ein positiver Ertragssteuer-Effekt, sagte Zumtobel-Chef Alfred Felder zur APA.

Der Ertragssteuereffekt belief sich auf 11,6 Mio. Euro. "Unabhängig von Steuereffekten konnte die Zumtobel Group im Geschäftsjahr 2020/21 ihr bestes Jahresergebnis seit 2010/11 erzielen, obwohl die Umsatzentwicklung in den ersten neun Monaten deutlich unter den Folgen der Pandemie gelitten hat", so der Firmenchef.

Die Coronakrise ließ den Umsatz 2020/21 um 7,7 Prozent auf 1,04 Mrd. Euro sinken. In den D/A/CH-Ländern, der umsatzstärksten Region Gruppe, fiel der Umsatzrückgang mit einem Minus von 3,8 % vergleichsweise gering aus. Im Heimatmarkt Österreich konnte  ein leichtes Wachstum von 7,6 Prozent verzeichnet werden.

Apple-Campus und Allianz Arena

Felder verweis auf mehrere Vorzeigeprojekte des vergangenen Geschäftsjahres: Zumtobel stattet den neuen Apple-Campus in Kalifornien mit Licht aus, liefert Licht-Komplettlösungen für Amazon-Lager und erhellt mit 16 überdimensionalen LED-Ballonleuchten den Aufgangsbereich der Allianz-Arena in München.

Weniger Mitarbeiter

Die Zahl der Zumtobel-Vollzeitkräfte inklusive Leiharbeiter verringerte sich von 6.039 im Geschäftsjahr 2019/20 auf 5.813 im Jahr 2020/21. In Österreich nutze das Unternehmen von April bis Dezember 2020 das Corona-Kurzarbeitsmodell.

Im vergangenen Geschäftsjahr belasteten die Rohstoffpreise und der Chipmangel den Leuchtenkonzern noch nicht. Seit dem Frühjahr sei dies aber "ein Thema", so der Firmenchef. Neben dem Mikroelektronikmangel seien die Preise für Stahl und Kunststoffgranulat stark gestiegen. Zumtobel will deswegen im Sommer etwas weniger als geplant produzieren.

Der Zumtobel-Chef erwartet für 2021/22 aber eine gute Geschäftsentwicklung. Man habe "eine klarere Sicht" als noch vor einigen Monaten. Beim Mitarbeiterstand und den Werken gibt es laut Felder keinen Änderungsbedarf. Der Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr laut aktuellem Ausblick um 4 bis 7 Prozent steigen, die Betriebsergebnis-Marge bei 4 bis 5 Prozent liegen.

Gute Nachrichten gibt es auch für die Zumtobel-Aktionäre. Man werde der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 20 Cent je Aktie vorschlagen, kündigte Finanzvorstand Thomas Tschol an.

 

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