Legehennen-Käfige: EU droht mit Klage

Legehennen-Käfige: EU droht mit Klage
Schlecht für Tierschutz und Wettbewerb: 13 Staaten haben das seit Jahresanfang geltende Käfigverbot noch nicht umgesetzt.

Wissen Sie, woher Ihr Frühstücksei kommt? 50 Mio. Käfigeier werden noch pro Tag in der EU produziert - und das, obwohl seit 1.1.2012 das Käfigverbot in der Legehennenhaltung gilt.

Die EU-Kommission hat deshalb 13 Staaten gemahnt, das Verbot sofort umzusetzen, andernfalls droht ein Vertragsverletzungsverfahren vor dem Europäischen Gerichtshof. Dies teilte die Behörde am Donnerstag in Brüssel mit. Österreich hat die EU-Vorgaben bereits 2009 umgesetzt.

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Legehennen-Käfige: EU droht mit Klage

Seit Jahresbeginn sind EU-weit "ausgestaltete Käfige" vorgeschrieben. Sie müssen Nestflächen, Platz zum Scharren und Sitzstangen enthalten. Jede Henne hat nach EU-Recht Anspruch auf 750 Quadratzentimeter Fläche, ein Legenest, Einstreu und Vorrichtungen zum Kürzen der Krallen.

Nach Angaben der EU-Kommission gibt es europaweit 330 Millionen Legehennen. Davon seien 47 Millionen oder 14 Prozent in nicht gesetzeskonformen Käfigen untergebracht. Deren Eier dürften nicht mehr im normalen Sortiment verkauft werden, sondern allenfalls noch in industrieller Produktion verwendet werden.

Nachteil für Unternehmen, die umgestellt haben

Legehennen-Käfige: EU droht mit Klage

Ein Sprecher von EU-Verbraucherkommissar John Dalli erklärte, falls die 13 Staaten ihren Verpflichtungen nicht nachkämen, so habe dies nicht nur Folgen für den Tierschutz. Auch Marktverzerrungen seien möglich: Jene Unternehmen, die in die neuen Käfige investiert hätten, würden benachteiligt.

Bei den Staaten, die die Legehennen-Richtlinie noch nicht umgesetzt haben, handelt es sich um Belgien, Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Italien, Lettland, die Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Ungarn und Zypern. Im Februar könnte die Kommission auch Großbritannien noch auffordern, das neue Gesetz anzuwenden. Im Frühjahr will die EU-Kommission Kontrolleure in die problematischen Länder schicken. Ob sie dort auch Hühnerställe inspizieren, ist aber noch unklar.

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