Laudamotion erkennt neuen Kollektivvertrag an

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Stimmen die Mitarbeiter am Wochenende für den neuen KV, kann der Standort in Wien erhalten bleiben.

Das Hin und Her - von mehrfachen Drohungen um die Standortschließung bis zur versuchten Einflussnahme bei Finanzminister Gernot Blümel - um einen neuen Kollektivvertrag für die zu Ryanair  gehörenden Laudamotion scheint bald ein Ende zu finden.

Die Lauda-Geschäftsleitung bekennt sich zum neuen Kollektivvertrag, den Sozialpartner und Wirtschaftskammer zuvor verhandelt hatten. Das berichtete am späten Donnerstagabend die Branchenplattform Aviation Net.

Erteilen die Mitarbeiter am Wochenende ihre Zustimmung zum neuen KV, kann die Basis Wien erhalten bleiben, die Flugzeuge zurückgeholt werden und Ryanair die Übernahme der Routen endgültig abblasen.

Gestern Früh, Donnerstag, wurde bekanntgegeben, dass sich die Sozialpartner nach einem harten zehnstündigen Verhandlungsmarathon auf einen KV für die 500 in Wien stationierten Laudamotion-Beschäftigten einigen konnten.

Das garantierte Bruttoeinkommen der Flugbegleiter wurde mit 1.440 Euro festgelegt (immerhin 44 Prozent mehr als das Erstangebot von 1.000 Euro). Für Copiloten handelte man 2.000 Euro brutto heraus (Erstangebot 1.700 Euro) - Kapitäne sollen zugunsten einer Gehaltserhöhung ihrer Co-Kollegen im Gegenzug auf 300 Euro monatlich verzichten.

"Jetzt liegt es an Laudamotion und Ryanair den KV-Abschluss zu akzeptieren", so Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida nach den Verhandlungen.

Doch die Geschäftsleitung hatte gestern so gar keine Lust dazu. Im Gegenteil: Die Laudamotion-Geschäftsführung überraschte mit der Mitteilung, die Sozialpartner hätten keinen neuen Kollektivvertrag unterschrieben, sondern nur ein Blatt Papier, das unklar sei und nicht mit Laudamotion oder den Mitarbeitern der Basis Wien abgestimmt sei. Man werde die Basis Wien schließen.

Nun die Wende: Die Geschäftsleitung hat sich gegenüber den Sozialpartnern schriftlich zur Annahme und Anerkenntnis des Kollektivvertrags bekannt. Die Deadline, dass bei Nicht-Unterfertigung des formellen Dokuments im Laufe des Donnerstags die Basis trotz KV-Abschlusses geschlossen würde, wurde zurückgenommen, heißt es in dem Bericht.

Der Vertrag, den Wirtschaftskammer und vida in den Morgenstunden abgeschlossen haben, stelle den rechtskräftigen Kollektivvertrag dar. Letzte kleine Formalitäten würden noch gemeinsam erledigt werden.

Am Wochenende sollen die Piloten und Flugbegleiter abstimmen.

 

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