Kunden-Studie: Wie Österreich dem stationären Kauf treu bleibt

Online recherchieren, offline kaufen.

Ab Bedarfsweckung dauert es einen Tag bis sie eine Schokolade kaufen und 90 Tage bis zum Neuwagen-Kauf – das besagt die neue Kunden-Studie des Handelsverbandes Österreich. Befragt wurden 2112 Österreicher im Einzelhandel.

Webrooming statt Showrooming

Zu den überraschenden Ergebnissen zählen für Rainer Will, Geschäftsführer Handelsverband Österreich, die Website-Relevanz und das umgekehrte Showrooming: „Nur 11 Prozent der Befragten informieren sich vorab im Laden und kaufen dann online. Hingegen recherchieren dreimal so viele Kunden online und kaufen dann stationär.“ Das befürchtete Showrooming wird in Webrooming umgekehrt. "Dennoch sollte der Handel auf beiden Ebenen präsent sein," meint Will. Immerhin 20 Prozent nehmen den Handel online wie offline in einem einzigen Kaufprozess wahr. Derzeit hat erst ein Drittel der Einzelhändler eine Website.

„Je weniger relevant, desto weniger Internetrecherche“, sagt Thomas Schwabl, Geschäftsführer Marketagent.com. Demnach informieren sich nur 3 Prozent im Internet, bevor sie eine Schokolade kaufen. Bei Pauschalreisen sind es schon 76 Prozent. Mehr als die Hälfte recherchiert und vergleicht via Suchmaschine Google.

Vor allem Flugblätter regen zum Kauf an

Neben dem Bedarf als Hauptauslöser für einen Kauf inspiert auch Werbung den Endkunden. Zu den Top-Drei-Werbeformen, auf die besonders geachtet wird, zählen Flugblätter (65 Prozent), Broschüren (39 Prozent) und Zeitungsinserate (27 Prozent). Thomas Auböck, Leitung Marketing und Vertrieb Österreichische Post, meint dazu: „Die guten Ergebnisse der Flugblätter überraschen uns nicht. Werbung muss jeden Tag funktionieren. Es ist unser Geschäft, das wir gut beherrschen.“

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