Künftig volle Kraft in billa.at

Die Online-Umsätze sind noch überschaubar. Künftig werden sie bei Billa gebündelt

Nach einer Testphase von etwas mehr als zwei Jahren stellt die Rewe-Vertriebsschiene Merkur ihren Onlineshop Ende August ein. „Bei Billa kann man in ganz Österreich bestellen. Merkur haben wir online nur im Großraum Wien getestet“, erklärt Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti in der SchauTV-Reihe „Warum eigentlich ...?“. Nachsatz: „Wir stecken unsere volle Kraft in billa.at.“

Das Online-Geschäft ist im Lebensmitteleinzelhandel nach wie vor eine Nische. Zum Vergleich: Branchenprimus Rewe (Billa, Merkur, Penny, Adeg, bipa) macht aktuell insgesamt sieben Milliarden Euro Umsatz in Österreich, davon kommen gerade einmal 30 Millionen aus dem Web-Geschäft. Ein „zartes Pflänzchen“, wie Haraszti sagt. Allerdings mit Wachstumspotenzial. Man müsse jedoch viele Optionen testen, etwa auch eine Art Drive-in, bei dem sich Kunden den online bestellten Lebensmitteleinkauf bequem in den Kofferraum stellen lassen. Solche Modelle sind unter anderem in Frankreich in Betrieb und werden auch in Wien getestet.

Prozente-Jäger

Fest steht, dass die Österreicher – gemessen an der Einwohnerzahl – so viele Geschäfte zur Verfügung haben wie kaum eine andere Nation. Den oft gehörten Vorwurf, dass Lebensmittel deutlich teurer wären als in Deutschland, lässt Haraszti nicht gelten. In Österreich sei der Aktionsanteil höher, was in den Vergleichen nicht berücksichtigt werde. Laut seinen Angaben macht Rewe hierzulande ein Drittel des Geschäfts mit Aktionen. „Das sind die Geister, die wir riefen“, so der Händler selbstkritisch. Als Wachstumsfelder sieht er unter anderem Bio- und regionale Lebensmittel.

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