1,5 Mrd. Dollar Schaden: Kryptobörse Bybit wird Opfer von Rekorddiebstahl

UAE-ART-DUBAI
Die Kryptobörse Bybit wurde Opfer eines Hackerangriffs. Es dürfte der größte Diebstahl von Kryptowährungen in der Geschichte sein.

Zusammenfassung

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  • Bybit wurde Opfer eines Rekorddiebstahls, bei dem 1,5 Mrd. Dollar in Ether gestohlen wurden.
  • Angreifer nutzten eine Sicherheitslücke aus, dabei wurden 400.000 Einheiten der Kryptowährung Ether während des Transfers von einer Offline- zu einer Online-Wallet entwendet.
  • Bybit hat in Österreich eine Lizenz beantragt. Der Vorfall könnte den Prüfprozess für die EU-weite MiCAR-Lizenz verlängern.

Bybit, die mit mehr als 60 Mio. Nutzerinnen und Nutzer zweitgrößte Kryptobörse der Welt, wurde offenbar Opfer einer Cyberattacke. Dabei wurden mehr als 400.000 Einheiten der Kryptowährung Ether im Wert von 1,5 Mrd. Dollar (1,4 Mrd. Euro) erbeutet. Es dürfte der bislang größte Diebstahl von Kryptowährungen in der Geschichte sein. 

Bybit-Gründer Ben Zhou teilte mit, dass betroffenen Kunden der Schaden voll ersetzt werde. Bybit verfügt nach eigenen Angaben über Vermögenswerte von 20 Milliarden Dollar. Kundengelder seien sicher, der Betrieb der Kryptobörse sei durch den Vorfall nicht beeinträchtigt, hieß es weiter. 

Sicherheitslücke ausgenutzt

Nach allem, was bisher bekannt ist, nutzten die Angreifer eine Sicherheitslücke aus. Das Geld soll beim Transfer von einer Offline-Wallet in eine Online-Wallet der Kryptobörse entwendet worden sein. Der Vorfall werde von einem Sicherheitsteam, gemeinsam mit forensischen Experten, untersucht, teilte Zhou mit: „Unsere Operationen gehen wie gewohnt ohne Unterbrechung weiter.“

Der Vorfall ist der bislang größte bekannte Kryptodiebstahl der Geschichte. Bei einem Angriff der nordkoreanischen Lazarus Gruppe auf das Ronin-Netzwerk wurden im März 2022 rund 620 Mio. Dollar in Kryptowährungen erbeutet. Bei einem Angriff auf das Poly Network im August 2021 fielen Angreifern umgerechnet rund 611 Mio. Dollar in die Hände. 

Die Kryptobörse Mt.Gox musste 2014 nach einem Angriff Insolvenz anmelden. Damals wurden Kryptowährungen im Wert von rund 450 Mio. Dollar entwendet. 

Lizenz in Österreich beantragt

Bybit, das in Dubai ansässig ist, hat im vergangenen Herbst eine Niederlassung in Wien eröffnet, die zur Europazentrale ausgebaut werden soll. Dazu wurde bei der Finanzmarktaufsicht FMA auch eine Lizenz nach den neuen Richtlinien der EU (MiCAR, Markets in Crypt-Assets Regulation) beantragt, die europaweit gilt. 

Zuletzt hieß es aus der FMA, dass Zulassungsanträge für MiCAR-Lizenzen aktuell noch geprüft werden. Bybit ist einer von bisher vier Antragstellern in Österreich. Der Vorfall könnte den Prüfprozess jetzt verlängern.

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