Kosten für Voest-Werk in den USA verdreifacht

Kosten für Voest-Werk in den USA verdreifacht
Im Vorjahr hat der Standort ein negatives Betriebsergebnis von 58 Millionen Euro geliefert.

Die Eisenschwammanlage in Corpus Christi (Texas) hat die voestalpine bisher 1,5 Mrd. Euro gekostet, drei Mal so viel wie geplant (550 Mio. Euro), sagte Finanzchef Robert Ottel laut "OÖN" in der gestrigen Hauptversammlung. Im Vorjahr habe das Werk ein negatives Betriebsergebnis von 58 Mio. Euro geliefert, heuer soll der Verlust 13 Mio. Euro betragen, nächstes Jahr soll ein Gewinn folgen.

Die Fluktuation in dem Roheisenwerk sei hoch, einer von vier Arbeitern verlasse das Werk innerhalb eines Jahres wieder, weil es im Umfeld viele Betriebe und entsprechend viele Jobs gebe, sagte Hubert Zajicek, Vorstandschef der Stahl-Sparte.

Über einen Verkauf des Werks werde derzeit in der voestalpine nicht gesprochen. Aber Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Lemppenau sagte laut "Oberösterreichische Nachrichten": "Es einfach zu verkaufen, ist nicht sinnvoll. Aber man könnte über Kooperationen nachdenken."

Hauptversammlung

In der dreieinhalbstündigen virtuell abgehaltenen Hauptversammlung wurde die angekündigte Dividende von nur noch 20 Cent pro Aktie mit überwiegender Mehrheit akzeptiert. Bekanntgegeben wurde auch, dass der frühere langjährige Vorstandschef Wolfgang Eder jährlich 476.772 Euro brutto Betriebspension erhält. Zum Ende seiner Vertragstätigkeit habe Eder wie für alle Vorstände üblich eine vertraglich - nicht gesetzlich - zugesicherte Abfertigung erhalten. Diese habe 3,41 Mio. Euro brutto betragen, als Basis dienten 1,2 Mio. Euro Grundgehalt und 2,21 Mio. Euro Bonus. Davon blieben ihm netto 1,65 Mio. Euro. Außerdem seien Eder Urlaubsansprüche im Wert von 92.000 Euro ausbezahlt worden.

Für den Zeitraum vom ursprünglichen Vertragsende Ende März bis zum 3. Juli 2019, als Eder mit der Hauptversammlung aus dem Vorstand ausschied, habe er 450.000 Euro und als variable Gewinnanteile 620.000 Euro erhalten und damit mehr als der neue Vorstandschef Herbert Eibensteiner, wie der Aktionär Rupert-Heinrich Staller in einer Anfrage vermerkt habe. Dieser Unterschied sei dadurch zustandegekommen, dass Eders Bonus schon im Juli ausgezahlt wurde, als die großen Abschreibungen und der letztliche Verlust für das Geschäftsjahr 2019/20 noch nicht absehbar gewesen seien. Für Eders Bonus seien die Ergebnisse der vergangenen drei Jahre herangezogen worden.

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